Mumm kompakt – Gegenbewegung nach globalem Aktienmarkt-Kollaps

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

In China werden schon seit Wochen alle geld- und fiskalpolitischen Register gezogen, um die Situation rund um Corona zu stabilisieren. IWF und Weltbank wollen ärmere Staaten unterstützen. Die US-Notenbank Fed achtet auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie, wobei spätestens in der März-Sitzung eine Leitzinssenkung um mindestens 25 Basispunkte fest erwartet wird. Die japanische und die britische Notenbank kündigten an, ihren Beitrag zur Sicherung der finanziellen Stabilität zu leisten. Der deutsche und der französische Finanzminister versichern Ihre Bereitschaft, „falls nötig, entschlossen einzugreifen“.

Wenn die Corona-Epidemie somit eine positive Nebenwirkung hat, dann dass wesentliche politische Kräfte international nun endlich an einem Strang ziehen. Auch von der EZB wird spätestens Ende April eine weitere Senkung des Einlagenzinses auf -0,6 Prozent p.a. erwartet. Aus Sicht europäischer Anleger ist auf eine Stabilisierung der Lage zu hoffen, so dass es nicht zu diesem Zinsschritt kommt.

Denn ein Impuls für die Kreditvergabe durch Banken und dadurch eine Unterstützung der Konjunktur wären kaum zu erwarten. Definitiv aber würde sich das strukturelle Negativzinsniveau in der Eurozone noch weiter manifestieren. Die zarte Hoffnung auf eine langsam beginnende Trendwende unter der neuen Präsidentin Lagarde wäre vorerst geplatzt.

 

Ein Kommentar von Carsten Mumm
Er ist Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Das Traditionshaus mit Sitz in Hamburg und München setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkunden, Unternehmer, Immobilienkunden und institutionelle Kunden.

Der obige Text/Beitrag spiegelt die Meinung des oder der jeweiligen Autoren wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

 

Bildquellen: Donner & Reuschel / Pressefoto Deutsche Börse AG