Commerzbank: Das musste ja so kommen…

(Bildquelle: Pressefoto Commerzbank AG)

Seitdem uns fast täglich positive Corona-Impfstoff-News erreichen, hat sich die Stimmung an den Aktienmärkten weiter verbessert. Zu den Profiteuren gehören auch die lange Zeit gebeutelten europäischen Bankenwerte. Selbst die Commerzbank-Aktie (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) konnte sich erholen. Doch nun zeigt sich, dass das Finanzhaus noch eine Weile mit den wirtschaftlichen Folgen von COVID-19, dem Konzernumbau und niedrigen Zinsen zu kämpfen haben wird.

Ein Kursverdoppler im Depot

Im Vergleich zu ihrem im Frühjahr 2020 verbuchten Kurstief bei 2,80 Euro hatte sich die Commerzbank-Aktie zuletzt deutlich erholt gezeigt und in etwa eine Kursverdopplung hingelegt. Die charttechnische Ausgangslage hatte sich stark aufgehellt.

Für die positive Kursentwicklung hatten die gute Marktstimmung und die Aussicht auf weitere Erfolge bei den Corona-Impfungen gesorgt. Außerdem hoffen Anleger, dass die Commerzbank irgendwann von den verschiedenen Restrukturierungsmaßnahmen profitieren kann.

Wichtige Weichenstellungen im Konzern

Zumal sich das Institut zum Jahresende 2020 mit dem Konzernbetriebsrat über Restrukturierungsmaßnahmen einigen konnte. So wurden im Schlussquartal 610 Mio. Euro gebucht. Diese entfallen auf den Abbau von 2.300 Vollzeitstellen.

Im dritten Quartal 2020 hatte die Bank bereits Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von rund 200 Mio. Euro gebildet. Insgesamt sollen 2.900 Vollzeitstellen abgebaut werden. Trotzdem muss die Commerzbank noch mit vielen Herausforderungen fertig werden. Grund genug für den neuen Chef, Manfred Knof, gleich zu Beginn seiner Amtszeit aufzuräumen.

Die Corona-Krise macht sich bemerkbar

Die Commerzbank muss 1,5 Mrd. Euro an Firmenwerten abschreiben. Vor allem bei der Dresdener Bank und in Polen. Grund dafür ist unter anderem das niedrige Zinsniveau in der Eurozone. Zumindest soll diese sogenannte Goodwill-Abschreibung keine Auswirkungen auf die regulatorische Eigenkapitalquote (CET1) haben.

Es machen sich jedoch die Corona-Krise und mögliche weitere Firmenpleiten sowie Kreditausfälle in Form einer erhöhten Risikovorsorge bemerkbar. Die Bank erwartet für das Geschäftsjahr 2020 ein negatives Risikoergebnis von mindestens 1,7 Mrd. Euro. Zuvor wurde noch ein Wert in Höhe von 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

FAZIT

Angesichts der jüngsten Kursrallye der Commerzbank-Aktie sollten investierte Anleger über Gewinnmitnahmen nachdenken. Schließlich bleibt es angesichts der anhaltenden Corona-Krise und der Unklarheiten in Bezug auf den Erfolg der geplanten Restrukturierungen sowie des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes unsicher, wie viel kurzfristiges Kurspotenzial vorhanden ist.

Anleger, die trotzdem von einem Anstieg der Commerzbank-Aktie überzeugt sind, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MA3L6W / ISIN: DE000MA3L6W4) sogar gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten setzen dagegen auf Short-Produkte wie diesen Mini-Future Short (WKN: MF85P5 ISIN: DE000MF85P59) auf den MDAX-Wert.

Bildquelle: Pressefoto Commerzbank AG