Bilanzskandal bei Plug Power? Darum geht´s

(Bildquelle: Pressefoto Plug Power)

Die Aktie von Plug Power (WKN: A1JA81 / ISIN: US72919P2020) gehörte in den vergangenen beiden Jahren zu den Highlyern der Börse und schoss zuletzt in schwindelerregende Höhen. Kein Wunder, denn Investments aus dem Bereich der erneuerbaren Energien rücken mehr und mehr in den Fokus der Anleger und in diesem Sektor zählt der US-Hersteller von Brennstoffzellen zu den Pionieren.

Finanzberichte im Fokus

Nun ziehen aber dunkle Wolken über Plug Power auf, wie sich an dem jüngsten Kurssturz der Aktie zeigt. Für schlechte Stimmung bei den Aktionären sorgt eine Pressemitteilung, die am Dienstagabend bekanntgegeben worden ist. Kurz nach US-Börsenschluss erklärte Plug Power, dass das Unternehmen Finanzberichte nachträglich korrigieren muss.

Schlechte Stimmung an der Nasdaq: Kurz nach US-Börsenschluss erklärte Plug Power, dass das Unternehmen Finanzberichte nachträglich korrigieren muss. Bild: istockphoto.com / lucky-photographer

Laut der Meldung sind von den Anpassungen die Berichtszeiträume 2018, 2019 und 2020 betroffen. Demnach sei Plug Power nach Rücksprache mit dem unabhängigen Wirtschaftsprüfer zu dem Schluss gekommen sei, dass die entsprechenden Jahresabschlüsse angepasst werden müssen.

Fehler in der Rechnungslegung

Unternehmensangaben zufolge sind die Ursache für die nötige Korrektur Fehler in der Rechnungslegung, die vor allem auf mehrere nicht zahlungswirksame Posten zurückzuführen sind. Dazu gehören unter anderem Verlustrückstellungen für bestimmte Service-Verträge und die Wertminderung bestimmter langlebiger Vermögenswerte.

Laut Plug-Power-CEO Andrew Marsh sind aber keine Auswirkungen auf die Cash-Position, den Geschäftsbetrieb oder die Wirtschaftlichkeit von Geschäftsvereinbarungen zu erwarten. Außerdem sollen die Bilanz-technischen Probleme auch keine Auswirkungen auf den weiteren Ausblick haben. Der Wasserstoff-Spezialist hält deshalb an seiner bisherigen Prognose fest, nach der die Bruttoabrechnungsziele von 475 Mio. US-Dollar im Jahr 2021, 750 Mio. US-Dollar im Jahr 2022 und 1,7 Mrd. US-Dollar im Jahr 2024 erreicht werden sollen.

Scharfer Kurseinbruch

Die Anleger reagierten mit großer Verunsicherung auf die neuesten Nachrichten bei Plug Power, was angesichts der jüngsten Skandale wie bei Wirecard und der Greensill Bank auch nachvollziehbar ist. Dementsprechend brach die Aktie von Plug Power am Mittwochmorgen um über 20 Prozent ein, konnte die Verluste aber im Laufe des Vormittags wieder etwas eindämmen.

Die Aktie von Plug Power verzeichnete in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Kurs-Rallye, bei der sich die Notierungen zwischen dem Januar 2019 und dem Januar 2021 zeitweise mehr als verfünfzigfachten und im Januar dieses Jahres ein 18-Jahres-Top bei knapp 62 Euro markierte, woraufhin die Aktie in den Korrektur-Modus wechselte.

Angesichts des jüngsten Höhenflugs der Aktie ist es kein Wunder, dass neue Nachrichten von Anlegern mit Argusaugen verfolgt werden. Fallen diese negativ aus, sind entsprechend scharfe Kurseinbrüche quasi vorprogrammiert, vor allem bei Plug Power, da die Anleger hier schon seit Längerem mit zahlreichen Erfolgsmeldungen verwöhnt werden. Dazu gehörten zuletzt beispielsweise die kräftig nach oben angepassten Umsatzziele.

Von der Seitenlinie aus beobachten

Trotzdem sollten Anleger bei ihren Investments stets große Vorsicht walten lassen. Bei Plug Power empfiehlt es sich deshalb, die weitere Entwicklung vorerst nur von der Seitenlinie aus zu beobachten, bis die Bilanz-Probleme geklärt sind und es Gewissheit gibt.

Anstatt daher einen riskanten Einstieg bei der Plug-Power-Aktie in Erwägung zu ziehen, könnte es sich aktuell eher lohnen, einen Blick auf den E-Mobilität Wasserstoff Index zu werfen. Hier entfällt das Einzelaktien-Risiko, da Anleger gleich von der Entwicklung eines ganzen Wasserstoff-Aktienkorbs profitieren können, in dem neben Plug Power noch weitere Titel aus der Branche enthalten sind. Investierbar ist der Index über das folgende Zertifikat (WKN: MC8PFM / ISIN: DE000MC8PFM6).

Bildquelle: Pressefoto Plug Power