Die Hausse und die Konjunkturprogramme

Bildquelle: Official White House Photo by Adam Schultz

Die Wall Street hat vor Ostern noch einmal den Turbo gezündet. Zuvor hatte der neue US-Präsident Joe Biden ein weiteres Konjunkturprogramm ins Gespräch gebracht. Das Volumen soll mehr als 3 Billionen US-Dollar betragen – laut „New York Times“ könnten inklusive von Steuerfreibeträgen sogar 5 Billionen US-Dollar auf dem Zettel stehen. Die Börse feiert jedenfalls schon mal die große Party. Zu Recht?

Hehre Ziele

Nachdem Bidens Vorgänger Donald Trump noch auf die Gas- und Ölindustrie gesetzt hat, will der Neue im Weißen Haus nun die volle 180-Grad-Wende vollziehen. Die USA sollen „grün“ werden und dabei nicht nur die Energieversorgung klimaneutral umbauen. Das gesamte Land soll auf Klimaschutz getrimmt und dabei auch die komplette Infrastruktur auf Vordermann gebracht werden. Geld spielt laut Biden eine Rolle.

Die Rückkehr zum Pariser Klimaschutzabkommen ist nur der erste Teil des Biden-Plans, denn letztlich strebt er eine Vorreiterrolle an. Wenn die USA wieder einmal in einem Bereich vorangehen wollen, sollten auch wir genau aufpassen. Biden hat erkannt, dass mit dem Fokus auf erneuerbare Energien und Umweltschutz in den kommenden Jahren sehr viel Geld zu verdienen ist – einfach weil entsprechende Maßnahmen alternativlos werden.

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US-Wirtschaft wird grün

Wer jetzt denkt, dass es nur um Wind- und Solarenergie sowie ein bisschen Infrastruktur geht, verkennt die Breite des Themas. Selbst Tech-Unternehmen wie die Google-Mutter Alphabet, Amazon oder Apple sind hier mit von der Partie – und das sogar sehr erfolgreich. Man sieht: das, was hierzulande immer als „nachhaltig“ tituliert wird, ist inzwischen ein Aspekt, der die gesamte Wirtschaft umfasst. Niemand kann sich dem Trend entziehen. Doch Obacht, es ist kein eigenständiges Thema, sondern es ist vielmehr ein Teil der notwendigen Unternehmensbewertung.

Und dann sind da noch die Steuern…

An dieser Stelle kommt die Frage: Wer soll das alles bezahlen? Zum einen wird das ganze über die Notenbank als Hypothek in die Zukunft verfrachtet, zum anderen wird aber auch bei den Unternehmen direkt nach Geld gesucht. Die neue US-Finanzministerin brachte das Thema Mindestbesteuerung von Unternehmen ins Gespräch. Von 21 Prozent ist hier die Rede.

In den USA hat man erkannt, dass durch die globalen Verflechtungen dem US-Fiskus viel Geld entgeht. Inwiefern das am Ende auch Auswirkungen auf Deutschland hat, muss man sehen. Aber wenn die deutsche Exportwirtschaft künftig direkt im Ausland besteuert wird, fehlt am Ende auch hierzulande Geld. Aber es wäre der Steuergerechtigkeit zumindest genüge getan. Insofern ist der Vorstoß zu begrüßen.

Fazit

Die US-Konjunkturprogramme sind derzeit der Treiber der globalen Hausse. Das dürfte auch so noch eine Zeitlang weiter gehen. Von daher lohnt es sich, nach entsprechenden Aktien Ausschau zu halten, die auf Dauer von diesem Umbau der US-Wirtschaft profitieren werden.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage und bleiben Sie gesund

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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