Die Sparkassen – (k)eine Insel der Glückseligen

Über die Probleme der privaten Großbanken, aber auch der Landesbanken wurde in dieser Krise ja schon oft geschrieben. Aber was ist eigentlich mit der Sparkasse um die Ecke. Der Zeit-Artikel “Kassensturz auf dem Dorf” gibt Aufschluss. In dem Artikel werden v.a. die beiden härtesten Problemfälle derzeit vorgestellt: Die Sparkasse Südholstein und die Sparkasse KölnBonn (immerhin die zweitgrößte deutsche Sparkasse). Wie so oft bei kriselnden Sparkassen wird wenig darüber in den Medien berichtet, es wird versucht eine Lösung auf stillem Wege zu erreichen. Beliebtes Beispiel ist das wilde Herumfusionieren von kranken und gesunden Instituten. Nur irgendwann sind auch diesem Model Grenzen gesetzt. Auslöser der Krise hier: die Beteiligung an den Landesbanken, aber eben auch schlechte Kreditvergaben und Kapitalanlagen im In- und Ausland.

Dazu passt auch dieser Absatz aus dem o.g. Zeit-Artikel:

Es ist das Idealbild von der sauberen, sicheren, einlagenstarken, dem Standort verpflichteten Sparkasse, das Heinrich Haasis [das ist der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Anm. d. Autors] pflegt. Das Bild, in dem Südholstein oder KölnBonn nur Ausnahmen darstellen. Was aber ist mit dem Skandal um den Promi Franjo Pooth bei der Sparkasse Düsseldorf? Was mit der Nassauischen Sparkasse in Wiesbaden, der ihr Landesverband ein Wertpapierportfolio von 4,2 Milliarden Euro in Dublin abnehmen musste? Was ist mit der in Turbulenzen geratenen Sparkasse Leipzig? Wie viele Ausnahmen braucht es, um aus Einzelfällen ein Massenphänomen zu machen?

Es bleibt abzuwarten, ob nicht vielleicht am Ende die ein oder andere Sparkasse ebenfalls mit unter den Rettungsschirm schlüpft – auch wenn die Sparkassen immer als die Saubermänner der Bankenszene dargestellt werden. Aber die große Nähe zu Staat, Land und Kommune fordert eben auch hier ihren Tribut. Ein Grund mal darüber nachzudenken – der Staat ist eben nicht der bessere Banker!