Anleger entdecken wieder die Windenergie

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Die Entwicklungen an den Windenergiemärten in China und den USA in 2020 und in 2021 haben gezeigt, dass Investitionen in Windfarmen kurzfristig stark von Subventionen abhängig sind. Langfristig zeigt der Trend jedoch nach oben.

Grüne Politik

Einige Zeit träumten die Grünen von einer Kanzlerin Annalena Baerbock. Die Umfragen hatten ein solches Szenario zeitweise hergegeben. Am Ende durfte jedoch Olaf Scholz von der SPD die Nachfolge von Angela Merkel antreten. Allerdings beteiligen sich die Grünen an der Ampelkoalition mit SPD und FDP. Auf diese Weise kann die Partei ihre Vorhaben in Sachen Umwelt- und Klimaschutz voranbringen. Dem Koalitionsvertrag wurde dementsprechend an einigen Stellen ein grüner Anstrich verpasst. So freut man sich bei den Grünen beispielsweise, dass sich der Klimaschutz als Querschnittsthema durch alle Bereiche ziehen soll – von Verkehr über Industrie, Bauen und Wohnen hin zur Landwirtschaft und der Außenpolitik. Letzteres ist besonders interessant.

Schließlich hat es Annalena Baerbock nicht in das Kanzleramt geschafft, als Außenministerin tritt sie jedoch in die Fußstapfen von Joseph Martin „Joschka“ Fischer, einem der berühmtesten Politiker der Grünen. Die Grünen heben auf ihrer Internetseite auch den Umstand hervor, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energie nun energisch vorangetrieben wird, sodass ihr Anteil beim Strom 2030 80 Prozent betragen soll. Dafür sollen die Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt werden. Es wird eine Solarpflicht eingeführt, während dafür gesorgt werden soll, dass 2 Prozent der Landesfläche für den Ausbau der Windenergie an Land zur Verfügung stehen und die Kapazitäten für Windenergie auf See auf mindestens 30 Gigawatt bis 2030 angehoben werden sollen. Ziel dieser Maßnahmen ist es unter anderem, den Kohleausstieg auf 2030 vorzuziehen.

Laut BloombergNEF lagen die weltweiten Investments in Windprojekte im ersten Halbjahr 2021 bei etwas mehr als 58 Mrd. US-Dollar. Bildquelle: Pressefoto Nordex

Marktverschiebungen in den USA und China

Während die neue Bundesregierung unter anderem den Ausbau der Windenergie voranbringen möchte, macht dieser weltweit bereits sehr gute Fortschritte. Laut BloombergNEF lagen die weltweiten Investments in Windprojekte im ersten Halbjahr 2021 bei etwas mehr als 58 Mrd. US-Dollar. Damit wurden in etwa die Levels aus den Jahren 2018 und 2019 erreicht. Allerdings lagen diese deutlich niedriger als im Vorjahr.

Damals betrugen sie 85 Mrd. US-Dollar. 2020 sei jedoch ein außergewöhnliches Jahr gewesen. Insbesondere in den beiden größten Märkten, China und den USA. Dort seien Subventionen ausgelaufen, sodass viele Projekte vor Auslaufen dieser Subventionen noch realisiert wurden. Besonders erfreulich sei aus Sicht von BloombergNEF der Umstand, dass sich die Entwicklung in China, dem größten Einzelmarkt, mit einem Investitionsvolumen im ersten Halbjahr 2021 von rund 21 Mrd. US-Dollar robust präsentiert hätte.

Investitionen auf Rekordniveau

Demnach hätten Entwickler Windenergieprojekte trotz fehlender Einspeisevergütungen vorangetrieben. Außerdem wird der Umstand positiv gesehen, dass die Gesamtinvestitionen in Unternehmen und Projekte im Bereich Erneuerbare Energien im ersten Halbjahr dieses Jahres mit 174 Mrd. US-Dollar weltweit einen neuen Rekord erreichte.

Die Investitionen dürften in den kommenden Jahren ansteigen, wenn die Versprechungen vieler Regierungen, die Klimaneutralität zu erreichen, erfüllt werden sollen. Ein großer Teil der geplanten Investitionen dürfte weiterhin in die Windenergie fließen, sowohl an Land als auch draußen auf dem Meer.

So rechnet man bei BloombergNEF bis 2030 jährlich mit neuen Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 505 Gigawatt. Gute Nachrichten unter anderem für große Branchenvertreter wie General Electric (GE), Vestas Wind Systems (WKN: A3CMNS / ISIN: DK0061539921), Goldwind und Envision.

Vestas kurzfristig mit Gegenwind

Vestas Wind Systems aus Dänemark hatte im Vorjahr seine marktführende Stellung verloren, dies ist jedoch laut Isabelle Edwards, bei BloombergNEF für den Bereich Windenergie zuständig, kein Beinbruch. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie GE oder Goldwind sei Vestas nicht so sehr auf einzelne Märkte wie China und die USA konzentriert. Vestas würde weniger Marktrisiken tragen, da das Unternehmen im vergangenen Jahr in 34 Ländern neue Windturbinen aufgestellt hätte. Das Unternehmen hatte in diesem Jahr jedoch mit einigem Gegenwind zu kämpfen.

Darunter waren eine Cyber-Attacke und die weltweiten Lieferengpässe. Letztere sorgten sogar für eine Senkung der Gesamtjahresprognose beim bereinigten EBIT. Diese wurde zuletzt von 5 bis 7 Prozent auf 4 Prozent nach unten gefahren. Die Umsatzprognose wurde dagegen dieses Mal bestätigt. Die Umsätze sollen 2021 zwischen 15,5 und 16,5 Mrd. Euro liegen. Zudem wurde der gesamte Auftragsbestand (Ende September), Bestellungen von Windkraftanlagen + Wert der Serviceverträge, gegenüber dem Vorjahr um 13,4 Mrd. Euro auf 47,3 Mrd. Euro gesteigert.

Fazit

Unternehmen wie Vestas Wind Systems haben mit kurzfristigen Herausforderungen wie wegfallenden Subventionen, den weltweiten Lieferengpässen, COVID-19 und manchmal selbst Cyber-Attacken zu kämpfen. Die Notwendigkeit zum Ausbau der Erneuerbaren Energien zum Erreichen der Klimaziele sollte ihnen jedoch langfristig Potenzial verleihen.

 

Long Mini Future auf Vestas Wind Systems A/S
WKN VX1683
ISIN DE000VX16837
Emissionstag 11. Oktober 2021
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Vontobel

 

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