H&R erreicht neuen Meilenstein

Bildquelle: Pressefoto H&R

Der Spezialchemie-Konzern H&R (WKN: A2E4T7 / ISIN: DE000A2E4T77) wurde 2020 durch die Corona-Krise und die Schwäche der Automobilindustrie kräftig zurückgeschlagen. Doch die Lage hellte sich im vergangenen Jahr wesentlich auf, wie bereits die Geschäftszahlen für die ersten drei Quartale 2021 zeigten, die im November vergangenen Jahres präsentiert worden sind.

H&R gab damals bekannt, auf ein Rekord-Gesamtjahresergebnis zuzusteuern. Wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen, wurde dies auch erreicht. Laut der Pressemitteilung von Anfang Februar legte der Umsatz 2021 nach vorläufigen Zahlen auf Jahressicht um 36 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro zu, wofür sowohl höhere Preise als auch höhere Absatzmengen verantwortlich waren.

Rekord-Betriebsgewinn eingefahren

Die starke Geschäftsentwicklung schlug sich in einem Gewinnsprung nieder. Laut H&R wurde 2021 ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 131,8 Mio. Euro verbucht, nach nur 55,8 Mio. Euro im Vorjahr. Das bedeutete H&R zufolge das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.

Unter dem Strich wurde ein auf die Aktionäre entfallener Gewinn von 49,4 Mio. Euro eingefahren. Damit wechselte das Unternehmen zurück in die Gewinnspur, denn 2020 stand noch ein Verlust von 9,0 Mio. Euro zu Buche.

Der Spezialchemie-Konzern H&R hat für 2021 einen Rekord-Betriebsgewinn verbucht. An der Börse geriet die Nebenwerte-Aktie in den vergangenen Monaten zeitweise unter deutlichen Verkaufsdruck. Wegen der starken Geschäftsentwicklung eröffnet sich aber jetzt großes Aufholpotenzial. (Bildquelle: Pressefoto H&R)

H&R erklärte, dass im Laufe des Jahres 2021 vor allem Schwierigkeiten innerhalb der Logistikketten und bei der Rohstoffversorgung das Wachstum vieler Schlüsselindustrien ausbremsten. Demnach sorgten für H&R aber insbesondere die guten Ertragszahlen des zweiten und dritten Quartals für ein gutes Polster und sicherten trotz eines auf Jahressicht schwächeren Schlussquartals 2021 einen Rekord-Betriebsgewinn.

Deutscher Traditionskonzern

Die H&R GmbH & Co. KGaA ist ein Paradebeispiel für einen deutschen Traditionskonzern, der als Familienunternehmen klein anfing und sich im Laufe der Jahre zu einem Weltunternehmen entwickelte. Die Wurzeln reichen hier zurück bis in das Jahr 1919, in dem Heinrich Hansen und Emil Rosenthal in Hamburg die Firma Hansen & Rosenthal gründeten, deren Geschäft im Handel von Weißölen und Vaselinen lag.

Umfangreiches Produkt-Portfolio

In den folgenden Jahrzehnten stieg die H&R-Gruppe zu einem global erfolgreichen Spezialchemie-Unternehmen auf, das in der Entwicklung und Herstellung chemisch-pharmazeutischer Spezialprodukte auf Rohölbasis und Präzisions-Kunststoffteilen tätig ist, die in mehr als 100 Industrien verwendet werden.

Das umfangreiche Produktportfolio erstreckt sich von Vaseline und Weißölen, die in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie eingesetzt werden über Rohstoffe für den Apothekenbedarf und Prozessöle für die Reifen-, Kunststoff- und Farbenindustrie bis hin zu Motorenölen, Industrieschmierstoffen, Wachsen, Rohstoffen für die Bau- und Kunststoffindustrie sowie Kabelfüllmassen für Telekommunikations- und Energiekabel. Dabei besteht in einigen Märkten laut der H&R Gruppe Markt- und/oder Technologieführerschaft.

Insgesamt umfasst das Angebot von H&R eigenen Angaben zufolge über 800 Produkte, die aus Rohölderivat gewonnen und die weltweit vertrieben werden. Das in Salzbergen, Niedersachsen, ansässige Unternehmen verfügt über Produktionswerke in Europa, Amerika, Asien, Afrika, Australien sowie Neuseeland. Laut H&R gehören die Raffinerien sowie Misch- und Abfüllbetriebe des Konzerns nach unabhängigen Studien zu den effizientesten und profitabelsten Anlagen weltweit. Dabei beschäftigt die H&R Gruppe insgesamt über 1.700 Mitarbeiter.

Aktie unter Verkaufsdruck

Trotz der wieder starken Geschäfte stand die Aktie von H&R in den vergangenen Monaten zeitweise unter kräftigem Verkaufsdruck. Nach dem Dreijahreshoch vom September 2021 bei 10,35 Euro brachen die Notierungen bis zum Dezember unter 7 Euro ein, konnten sich bis Mitte Februar 2022 aber im Bereich dieser Marke stabilisieren.

200-Tage-Linie im Fokus

Im Falle wieder steigender Kurse könnte schon bald die 200-Tage-Linie (8,20 Euro) in Angriff genommen werden. Gelingt die Rückeroberung, würde das ein neues Kaufsignal bedeuten. In diesem Fall stellt sich das nächste Kursziel auf das 2021er-Jahreshoch vom September (10,35 Euro). Oberhalb wäre die Bahn dann frei bis zum Oktober-2017-Hoch bei 15,70 Euro.

Anleger, die auf eine neue Aufwärtsbewegung bei der H&R-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MF8LHR / ISIN: DE000MF8LHR7) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA8F1S / ISIN: DE000MA8F1S6).

Bildquelle: Pressefoto H&R