Zalando: Neue Marktbedingungen

Bildquelle: Pressefoto Zalando

Für Online-Händler wie Zalando (WKN: ZAL111 / ISIN: DE000ZAL1111) flacht die Corona-bedingte Sonderkonjunktur im Zuge der Wiedereröffnung der Wirtschaft etwas ab. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich dem DAX-Konzern nun keine Wachstumsmöglichkeiten bieten würden.

Mittelfristige Ziele bleiben in Reichweite

Wenn es um das Wachstum bei wichtigen Kennzahlen wie Umsatz, dem Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV) oder dem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) geht, muss Zalando im laufenden Geschäftsjahr 2022 kleinere Brötchen backen. Die Menschen dürften nach Auslaufen der Corona-Maßnahmen wieder verstärkt in die Läden vor Ort gehen.

Außerdem sind weitere Wachstumsinvestitionen angedacht, was die Profitabilität des Unternehmens belastet. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Online-Mode-Händler seinen Wachstumskurs nun nicht mehr fortsetzen würde. Zumal auch die mittelfristigen Ziele, wie ein 2025er-GMV von mehr als 30 Mrd. Euro, erreichbar bleiben.

Nachfrage normalisiert sich

Für 2022 rechnet das Management mit einem Anstieg des GMV im Vorjahresvergleich um 16 bis 23 Prozent auf 16,6 bis 17,6 Mrd. Euro. Die konzernweiten Umsatzerlöse sollen laut Prognose um 12 bis 19 Prozent auf 11,6 bis 12,3 Mrd. Euro zulegen. Ziel ist es, in einem volatilen Marktumfeld schneller als der europäische Online-Modemarkt zu wachsen, heißt es von Unternehmensseite.

Zalando erwartet, weiterhin ein profitables Wachstum und ein bereinigtes EBIT von 430 bis 510 Mio. Euro zu erzielen. Nicht berücksichtigt in der Prognose sind allerdings mögliche negative Einflüsse verursacht durch den Krieg in der Ukraine. 2021 legte das GMV noch um 34,1 Prozent auf 14,3 Mrd. Euro zu.

Die schrittweisen Wiedereröffnungen in Europa sorgten jedoch dafür, dass sich das Wachstum etwas abschwächte. Der Umsatz stieg 2021 um 29,7 Prozent auf 10,4 Mrd. Euro, während das bereinigte EBIT um 11,3 Prozent auf 468,4 Mio. Euro stieg. Die Marge erreichte damit 4,5 Prozent, lag aber unter dem Vorjahreswert von 5,3 Prozent.

Hohe Wachstumsinvestitionen

Dass sich die hohen Investitionen auszahlen, hat sich im Vorjahr gezeigt. 2021 gewann Zalando mehr als 10 Millionen neue Kunden und Kundinnen dazu. Das Unternehmen erreicht nun über 48 Millionen aktive User in 23 Märkten, darunter sechs neue Märkte (Kroatien, Estland, Lettland, Litauen, Slowakei und Slowenien), die im Laufe des letzten Jahres hinzu kamen.

Bis 2023 will das Unternehmen das bestehende Netzwerk von zwölf Logistikzentren in sieben Ländern Europas um vier Logistikzentren erweitern und plant hierfür in 2022 Investitionen von 400 bis 500 Mio. Euro. Zudem soll die Logistikinfrastruktur den Partnern auch für deren Direktvertrieb an Kunden (Direct-to-Consumer) zugänglich gemacht werden.

FAZIT

Die Sonderkonjunktur, die Online-Händler im Zuge der Corona-bedingten Lockdowns erlebt haben, fällt nun allmählich weg. Zudem investiert Zalando kräftig, was auf die Profitabilität drückt. Allerdings hatte der DAX-Konzern bereits vor COVID-19 gezeigt, dass er mit starkem Wachstum überzeugen kann. Darüber hinaus hat der jüngste Kursrückgang der Zalando-Aktie für eine günstigere Einstiegsgelegenheit gesorgt.

Anleger, die mit Kurssteigerungen bei der Zalando-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC90PP / ISIN: DE000MC90PP3) gehebelt profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Zalando