CTS Eventim ist wieder voll auf Kurs

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Die Corona-Pandemie hat der Unterhaltungs- und Event-Branche vor allem im ersten Corona-Jahr 2020 einen heftigen Rückschlag versetzt. Da Konzerte ausfielen und wichtige Sport-Veranstaltungen ohne Zuschauer auskommen mussten, brachen deshalb beispielsweise auch die Geschäfte von CTS Eventim (WKN: 547030 / ISIN: DE0005470306) massiv ein.

Heftiger Rückschlag wegen der Corona-Krise

Der Ticketing-Vermarkter und Live-Event-Veranstalter verzeichnete 2020 einen Umsatzrückgang von über 80 Prozent und unter dem Strich einen Verlust. Im vergangenen Jahr 2021 konnte CTS Eventim aber wieder zurück in die Erfolgsspur wechseln. Wie das Unternehmen Ende März bekanntgab, legte der Umsatz 2021 auf Jahressicht um 58,8 Prozent auf 407,8 Mio. Euro zu. Hierzu sollen vor allem die wieder anziehenden Ticket-Verkäufe mitbeigetragen haben, wobei Top-Künstler wie Ed Sheeran, Genesis oder Udo Lindenberg zu den Verkaufsrennern gehörten.

„Tag für Tag erhöht sich die Zahl der Veranstaltungen in unseren Ticketsystemen, ein klares Zeichen für eine wachsende Zuversicht in der Veranstaltungsbranche. Wir gehen zudem davon aus, dass auch die Festivals und großen Open Airs ab dem zweiten Quartal nach zwei Jahren Zwangspause wieder stattfinden“ (Klaus-Peter Schulenberg, Vorstandsvorsitzender)

Laut CTS Eventim lag das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) im Jahr 2021, dank Kosteneffizienz, einem verbesserten operativen Geschäft und erheblichen staatlichen Unterstützungsleistungen im In- und Ausland, bei 208,0 Mio. Euro, nachdem 2020 noch ein Verlust von 2,9 Mio. Euro zu Buche stand.

Wie CTS Eventim erklärte, baute der Konzern 2021 trotz anhaltender Belastungen durch die Corona-Beschränkungen seine Position in internationalen Märkten und bei digitalen Produkten weiter aus.

Juristischer Erfolg erreicht

Neben den neusten Geschäftszahlen gab es auch News zu einem laufenden Entschädigungsverfahren. Wie das Unternehmen bekanntgab, hat die autoTicket GmbH, ein Joint Venture von CTS Eventim und Kapsch TrafficCom, gemäß der Entscheidung des zuständigen Schiedsgerichts Anspruch auf Schadens- und Aufwendungsersatz gegen die Bundesrepublik Deutschland.

Hintergrund war, dass die autoTicket GmbH nach Kündigung des Betreibervertrags zur Erhebung der Infrastrukturabgabe („Pkw-Maut“) in Deutschland Entschädigungsansprüche in Höhe von rund 560 Mio. Euro gegen die Bundesrepublik Deutschland geltend gemacht hat. Wie CTS erklärte, bestätigte das Urteil nun, dass sich die Bundesrepublik Deutschland nicht einseitig und entschädigungslos von dem Vertrag lossagen durfte. Mit dem Urteil sei die erste Phase des zweistufigen Schiedsverfahrens abgeschlossen. Demnach wird in der nun folgenden zweiten Phase des Schiedsverfahrens über die Höhe des Anspruchs entschieden.

Sind die „Gutscheinlösungen“ rechtmäßig?

Noch vollkommen offen ist dagegen das Thema Gutscheinlösungen. Zahllose Kulturveranstaltungen wurden seit dem Beginn der Corona-Maßnahmen im März 2020 abgesagt. Schon viele Gerichte mussten sich deshalb mit den Absagen und der gesetzlichen „Gutscheinlösung“ beschäftigen, da die meisten Verbraucher lieber Gelderstattungen wollten.

Am 31. März 2022 wird der EuGH entscheiden, ob CTS Eventim diese Gutscheinlösung überhaupt praktizieren durfte. Geht es nach der Einschätzung der Richter des Amtsgerichts Bremen, dürfte CTS Eventim zur Geld-Zurückzahlung verpflichtet sein, da die entsprechende europäische Richtlinie einen möglichst großen Schutz für Verbraucher bieten soll.

Allzeithoch im Visier

Nachdem die Aktie von CTS Eventim im März 2020 auf knapp über 25 Euro zurückgeschlagen wurde, startete eine kräftige Aufhol-Rallye. Dabei ging es für den MDAX-Titel bis Ende März 2022 auf zeitweise über 61 Euro nach oben. Das nächste Kursziel ist das Allzeithoch vom November 2021 bei 72,68 Euro.

Anleger, die auf mehrere Unternehmen setzen wollen, deren Geschäfte besonders hart durch die Corona-Pandemie zurückgeschlagen wurden und die nun von einer Erholung in besonderem Maße profitieren sollten, könnten einen Blick auf den Mini-Future Long auf den Recovery Index ® (WKN: MC6RA1 / ISIN: DE000MC6RA17) werfen. Dieser enthält aktuell 14 Unternehmen. Neben CTS Eventim gehören dazu beispielsweise auch LVMH, Deutsche Lufthansa und Puma.

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