Elringklinger setzt Prognose für 2022 aus

Bildquelle: Pressefoto Elringklinger AG

Der Chip-Mangel stellt nach wie vor einen Bremsklotz für die Autoindustrie dar. Wegen des Halbleiter-Mangels können weiterhin nicht so viele Fahrzeuge produziert werden, wie von den Kunden nachgefragt werden. Ungeachtet dieses Problems blickt Elringklinger (WKN: 785602 / ISIN: DE0007856023) auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2021 zurück.

Deutlich stärkeres Wachstum als der Gesamtmarkt

Wie der Kfz-Zulieferer, der unter anderem Dichtungstechnik, Abschirmsysteme und Komponenten für elektrische Antriebseinheiten herstellt, Ende März bekanntgab, legte der Umsatz 2021 nach den finalen Zahlen auf Jahressicht um 9,7 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro zu. Wie Elringklinger erklärte, verzeichnete die globale Automobilproduktion 2021 nach Angaben des Datendienstes IHS nur einen Zuwachs von 3,4 Prozent, während die europäische Kfz-Produktion sogar schrumpfte (-5,5 Prozent).

Elringklinger konnte den Umsatz 2021 kräftig steigern. Dank des erfolgreichen Sparprogramms gelang der Wechsel in die Gewinnzone. (Bildquelle: Pressefoto Elringklinger AG)

Wechsel in die Gewinnzone dank Kostensenkungen

Laut Elringklinger schlug sich das Effizienzsteigerungs-Programm, das seit 2019 läuft, auch 2021 in einer verbesserten Ertragslage nieder. Demnach konnte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im vergangenen Jahr gegenüber 2020 von 27,7 auf 102,0 Mio. Euro gesteigert werden. Dabei verbesserte sich die EBIT-Marge von 1,9 auf 6,3 Prozent. Unter dem Strich wurde 2021 ein Nettogewinn von 55,7 Mio. Euro verzeichnet, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 40,8 Mio. Euro zu Buche stand.

Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Wolf erklärte, ist das Unternehmen trotz Halbleiterengpässen, Lieferkettenproblematik, Rohstoffverknappung und Corona-Pandemie im Umsatz wieder deutlich stärker als der Markt gewachsen. Dem CEO zufolge wurden die Ziele des dreijährigen Vorstandsprogramms vollständig erreicht und in vielen Bereichen sogar übertroffen.

Für das abgeschlossene Jahr 2021 will Elringklinger eine Dividende von 0,15 Euro je Aktie ausschütten. Damit würde sich aktuell eine Dividendenrendite von 1,6 Prozent errechnen.

„Vor dem Hintergrund eines Jahres, das von pandemiebedingten Einschränkungen, Lieferkettenschwierigkeiten und Rohstoffengpässen gezeichnet war, sind die Geschäftszahlen von ElringKlinger 2021 mehr als zufriedenstellend. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass ElringKlinger beim Megatrend Elektromobilität erstklassig positioniert ist und der Konzern für die nächste Phase der Transformation sowohl finanziell als auch produktseitig schlagkräftig aufgestellt ist.“ (Dr. Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender)

Fortschritte im Bereich E-Mobilität

Außerdem schloss Elringklinger im Berichtsjahr 2021 eine neue Kooperation im Brennstoffzellen-Bereich ab. Die Elring-Tochter EKPO Fuel Cell Technologies GmbH (EKPO) und Globe Fuel Cell Systems GmbH (Globe) haben einen Entwicklungs- und Liefervertrag über Brennstoffzellen-Stacks für Antriebe von Logistikfahrzeugen vereinbart. EKPO wird ab 2023 exklusiv die Stackmodule für das Brennstoffzellen-System von Globe liefern. Die Laufzeit des Entwicklungs- und Liefervertrags soll zunächst vier Jahre betragen.

Demnach ist der Vertragspartner Globe ein junges, deutsches Green-Tech-Unternehmen aus Stuttgart, das 2020 aus dem Innovationsbereich von Mercedes-Benz (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) hervorgegangen ist. Das Unternehmen entwickelt Brennstoffzellen-Aggregate für die unterschiedlichsten Anwendungen, wie unter anderem für den Marine-Sektor und für stationäre Anwendungen.

Die Elring-Tochter EKPO wiederum entwickelt und erforscht seit über 20 Jahren die Brennstoffzellen-Technologie. Wie Elringklinger erklärte, basieren die Stacks auf der Protonenaustauschmembran (PEM)-Technologie und wandeln chemische Energie mit Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie um.

Keine Prognose für 2022

Wegen der zahlreichen Unsicherheits-Faktoren, wozu unter anderem die Corona-Pandemie, Halbleiterengpässe, die angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten und der Ukraine-Krieg gehören, setzt Elringklinger die Prognose für 2022 aus. Der weitere Ausblick fällt trotzdem optimistisch aus. Laut dem Konzern wird mittel- und langfristig die Transformation der Mobilität den Sektor bestimmen. Dafür sei Elringklinger durch die frühzeitige Fokussierung und das bereits transformierte Produkt-Portfolio sehr gut aufgestellt.

Berg-und-Tal-Fahrt an der Börse

An der Börse verzeichnete die Aktie von Elringklinger in den vergangenen beiden Jahren eine Berg-und-Tal-Fahrt. Nach dem März-2020-Tief bei 3,41 Euro hatten sich die Notierungen bis zum Juni 2021 mehr als verfünffacht und markierten ein Dreijahreshoch bei 18,18 Euro. Doch im Anschluss legte der Kurs den Rückwärtsgang ein und brach bis Anfang März 2022 zeitweise in den Bereich der 7-Euro-Marke ein.

Bis Ende März konnte sich die Aktie dann wieder zeitweise bis knapp über die 9-Euro-Marke nach oben arbeiten. Setzt sich die Kurserholung fort, rückt die bei 12 Euro verlaufende 200-Tage-Linie in den Fokus. Ein Ausbruch nach oben würde ein neues Kaufsignal bedeuten. Das nächste Kursziel wäre dann das 2021er-Jahreshoch bei 18,18 Euro.

Anleger, die von einem Turnaround bei Elringklinger überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MD2MRQ / ISIN: DE000MD2MRQ1) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MD26GM / ISIN: DE000MD26GM1).

Bildquelle: Pressefoto Elringklinger AG