Am frühen Morgen des Gründonnerstag war es soweit: Das Steinbrücksche Übernahmeangebot für die Hypo Real Estate wurde veröffentlicht. In der entsprechenden Mitteilung heißt es:
Die Bundesrepublik Deutschland, handelnd durch den Finanzmarktstabilisierungsfonds, dieser vertreten durch die Finanzmarktstabilisierungsanstalt, hat heute entschieden, den Aktionären der Hypo Real Estate Holding AG anzubieten, ihre auf den Inhaber lautenden Stückaktien der Hypo Real Estate Holding AG im Wege eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots gegen Zahlung einer Geldleistung von EUR 1,39 je Stückaktie zu erwerben.
Die Reaktion an der Börse kam dann kurze Zeit später: Der Kurs sprang zu Beginn des Xetra-Handels um 20 Cent auf 1,40 Euro. In der Folge können auch andere Finanzwerte deutlich zulegen.
Ob das Angebot nun gut ist oder nicht, ist zweitrangig. Aktionäre haben eigentlich keine Wahl und so raten viele dazu das Angebot anzunehmen. Sogar die Aktionärsschützer der DSW. Sollte das Angebot nicht in dem erforderlichen Maße von über 75 Prozent der Anteilseigner angenommen werden, droht dem Rest die Enteignung. Es bleibt spannend, wie sich Großaktionär Flowers entscheiden wird. Aber auch bei ihm dürfte angesichts des Debakels bei der zweiten großen deutschen Bankenbeteiligung HSH Nordbank der Spatz in der Hand näher als die Taube auf dem Dach sein. Am Ende wird auch er annehmen – müssen. Das vermeintliche Lockangebot des Bundes ist also in Wahrheit keines, sondern vielmehr ein Versuch zumindest zum Schein der ordnungspolitischen Tradition zu folgen. Aber warten wir einfach ab. Nach Ostern wird sich dann zeigen, wie es bei der HRE weitergeht…
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