DAX-Kaufsignal: Genuss mit Vorsicht

Was soll man davon halten?

Am vergangenen Donnerstag schafft es der DAX endlich, den “Beton-Widerstand bei 6.200 Punkten zu durchbrechen.

Und was passiert am Freitag?

Da kommt eine unserer allseits geschätzten Rating-Agenturen, nämlich S&P, “um die Ecke” und stuft mehrere europäische Länder in ihrer Bonität herab.

Darunter auch Frankreich, das zusammen mit Deutschland die Hauptlast des Rettungsschirms für die schwachen Länder Europas trägt.

(Dabei ist schon auffällig, dass eigentlich alle Länder Europas aufgrund ihrer verfehlten Schuldenpolitik als “Schwächlinge” erscheinen.)

Auf jeden Fall führte diese erneute Abstufungs-Welle dazu, dass der DAX sich ruckartig unter den gerade überwundenen Widerstand von 6.200 Punkten zurückzog und die Woche mit einem Schlusskurs von 6.147 Punkten beendete.

Da ist das Kaufsignal

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Werfen wir einen Blick auf den Point&Figure-Chart des DAX in der Chartcraft-Einstellung (100 Punkte pro Kästchen), sehen wir auf den ersten Blick nur Positives für die Bullen.

Mit dem Überschreiten von 6.200 Punkten hat der deutsche Leitindex DAX ein Point&Figure-Kaufsignal generiert.

Es liegt ein gebrochenes Dreifach-Top vor. Das ist eines der treffsichersten Kaufsignale in der Point&Figure-Charttechnik.

Das horizontal berechnete Kursziel dieses Kaufsignals liegt bei 8.000 (!) Punkten.

Die nächste wichtige Unterstützung liegt in der Zone von 5.800 bis 5.900 Punkten.

Hier verläuft die Hausse-Unterstützung des neu gebildeten Point&Figure-Kaufsignals.

Damit würde auch das Verhältnis von Chance zu Risiko passen.

Einem Kursziel von 8.000 Punkten würde ein Stopp bei rund 5.750 Punkten entgegen stehen.

Das entspricht einer Chance von rund +30% und einem Risiko von rund -7%.

(Hier verlangt es zwar einen niedrigen Hebel im Depot, aber das ist mit geringem Hebel durchaus komfortabel handelbar.)

Das sind wirklich so brillante Nachrichten für die Bullen, dass ich unbedingt auch die Argumente erwähnen möchte, die gegen dieses Kaufsignal sprechen.

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Aber “wackelig” ist es (noch)

Ein Blick auf das Volumen der letzten X-Säule ernüchtert ein wenig.

Das Volumen ist bis jetzt eher unterdurchschnittlich. Damit steigt die Gefahr, dass es sich bei dem Überschreiten von 6.200 Punkten um ein Fehlsignal gehandelt hat, erheblich.

Und dann noch diese Abstufung Frankreichs, deren Folgen derzeit kaum abschätzbar sind.

Da möchte ich noch etwas sehen, bevor ich dem Kaufsignal vertraue

So würde die Ausbildung eines Schlusskurses über 6.200 Punkten unter “ordentlichem” Volumen eine massive “vertrauensbildende” Massnahme sein.

Das wäre schon einmal “etwas”.

Sollte das der Fall sein, werde ich diesem Kaufsignal folgen.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Sonntag

Ihr Jörg Mahnert

www.XundO.info (alles rund um Point&Figure)