Über die CAT Oil-Hauptversammlung, Lebensversicherungen und Sicherheit

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Zunächst einmal möchte ich mich pauschal bedanken für die Leserzuschriften, die ich in den vergangenen Tagen erhalten habe. Es war mir leider noch nicht möglich, alle zu beantworten, ich werde mich aber bemühen, dies zu tun. Die Reaktion vor allem auf die Themen „Sicherheit“ und „Schwarzgeld“ zeigen, dass da in Österreich einiges nicht im Lot ist. Nein, wir sind keine Nation von Steuerhinterziehern und Schwarzarbeitern, aber die Politik wäre gut beraten, die richtigen Prioritäten zu setzen. Eine ausufernde black economy gefährdet eine Volkswirtschaft nicht mehr als planlose Politiker, die eine wirtschaftsfeindliche Maßnahme nach der anderen setzen.

Interessant war auch ein Leserbrief zu Thema „Sicherheit“ und „Vertrauensschutz“. Wer vor, sagen wir, 25 Jahren eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, musste seither zahlreiche renditeverschlechternde Gesetzesänderungen hinnehmen. Hier geht es vor allem um die geringere steuerliche Absetzbarkeit bzw. deren Wegfall. Wer auf stabile gesetzliche Rahmenbedingungen gebaut hat und bei Abschluss der Versicherung ein Renditeziel vor Augen hatte, wurde von den Politikern herb enttäuscht. Es ist das alte Muster: Wenn einem keine wirtschaftsstimulierenden Maßnahmen einfallen, werden eben die „Besitzenden“ geschröpft. Der Steuerzahler als Selbstbedienungsladen einfallsloser Politiker – in den vergangenen Wahlen wurde den einstigen „Großparteien“ auch dafür die Rechnung präsentiert.

Eine Rechnung anderer Art wird auf der Hauptversammlung der C.A.T. oil (WKN A0JKWU) präsentiert. Der Autor dieser Zeilen verfolgt das Geschehen am Wiener Aktienmarkt schon seit geraumer Zeit, aber eine Hauptversammlung, bei der die „Nicht-Entlastung“ der scheidenden Führungsgremien auf der Tagesordnung steht, hat es in Wien nach meiner Kenntnis noch nie gegeben. Nach einem Wechsel unter den Hauptaktionären geht es um behauptete verdeckte Provisionen, Gelder, die zu früh und ohne Beschlüsse ausgezahlt wurden und andere Vorkommnisse. Andererseits gibt es auch eine Anfechtung von HV-Beschlüssen, die bereits unter den neuen Eigentumsverhältnissen gefallen sind. C.A.T. oil zählt zu den schillerndsten Gesellschaften der Wiener Börse. Das Unternehmen bietet den Erdölmultis Bohrdienstleistungen in Russland an. Zu diesem Zweck kauft es – unter anderem bei SBO (WKN 907391) – Bohrfeldausrüstungen. Immer wieder tauchen Gerüchte auf, dass die bekannten Aktionäre (derzeitiger Großaktionär ist der ehemalige Russland-Geschäftsführer des Ölfeldausrüsters Schlumberger (WKN 853390)) nur Strohmänner für russische Oligarchen sind. Die Aktie zählt zu den meistgehandelten Wiener Werten – zahlreiche Derivate locken offensichtlich Spekulanten an. Man darf die Vorgänge in der Gesellschaft mit Spannung verfolgen.

Ähnliches geschieht überall auf der Welt, und dass es in jüngster Zeit einige, sagen wir, „lebhafte“ Hauptversammlungen gab, ist eher ein gutes Zeichen: All das gehört zu einem „normalen“ Börsengeschehen dazu. Nur in besonders verschlafenen Märkten herrscht ständig Harmonie.

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Franz C . Bauer, Trend RedakteurEin Beitrag von Franz C. Bauer

Franz C. Bauer ist Chefkolumnist des Austria Börsenbriefs

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