Im Fokus SAP: Auch das Cloud-Geschäft soll es künftig richten

Europas größter Softwarehersteller und die weltweite Nummer eins im Bereich Unternehmens-Software SAP konnte die allgemeinen Analysten-Erwartungen an die Ergebnisse des ersten Quartals, trotz eines Umsatz- und Gewinnwachstums nicht ganz erfüllen. Allerdings rechnen die Walldorfer für das zweite Quartal mit einem verstärkten Wachstum, was dazu führen soll, dass die Jahresprognosen erfüllt werden können. Für SAP-Anleger dürfte es also weiterhin spannend bleiben.

Bei der Bekanntgabe der offiziellen Geschäftsergebnisse für das erste Quartal vom 25. April konnte SAP im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz zulegen. Insgesamt stieg der Umsatz im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahresergebnis um 11 Prozent auf 3,35 Mrd. Euro an. Beim Gewinn nach Steuern ging es um 10 Prozent auf 444 Mio. Euro nach oben. Mit Enttäuschung wurden die Zahlen zu den Software-Erlösen jedoch am Markt aufgenommen. Diese verzeichneten ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten lediglich einem Anstieg von 1 Prozent. Für diese Schwäche war laut Unternehmensangaben hauptsächlich der stockende Vertrieb in den USA verantwortlich.

Als Reaktion auf diese Vertriebsprobleme in den USA wurde bereits der Vertriebschef ausgetauscht. Einer der Gründe für die Probleme soll das neue Vertriebsmodell gewesen sein, das von Januar bis März in Nordamerika ausprobiert worden war. Statt auf Regionen oder Branchen spezialisierte Verkäufer loszuschicken, versuchte SAP beides zu verbinden. Schließlich räumte SAP-Chef Bill McDermott bei der Bekanntgabe der Zahlen ein, dass das Vertriebsexperiment gescheitert sei: „Es hat nicht funktioniert.“ Nun möchte das Unternehmen zu dem alten Modell zurückkehren, was SAP im zweiten Quartal wieder bessere Zuwachsraten bescheren soll.

Aufgrund dieser Erwartungen stellte SAP für das laufende Quartal sogar einen währungsbereinigten Erlöszuwachs beim Software-Verkauf um 15 bis 20 Prozent in Aussicht. Damit sollen die Ziele auf Gesamtjahressicht erreicht werden können, die sich das Unternehmen selbst gesetzt hat. Für das Gesamtjahr 2012 soll das Betriebsergebnis auf 5,05 bis 5,25 Mrd. Euro von 4,71 Mrd. Euro im abgelaufenen Jahr gesteigert werden. Dass das Zukunftsgeschäft „Cloud Computing“ bereits zu der Erfüllung der Prognosen im Jahr 2012 beitragen könnte, wird bezweifelt. SAP-Finanzchef Werner Brandt sagte am 26. April zu der Tageszeitung „Die Welt“:„Das Cloud-Geschäft wird im laufenden Jahr noch nicht profitabel sein.“ Laut Brandt kann man dies auch für das Jahr 2013 nicht mit Sicherheit behaupten, obwohl es sich laut seiner Aussage hervorragend entwickelt.

Auch wenn das Cloud Computing-Geschäft kurzfristig keine Gewinne abwirft, soll es zur Umsetzung der „Strategie 2015“ beitragen. Dabei haben sich die Walldorfer das Ziel gesetzt, 20 Mrd. Euro Umsatz zu erzielen und die operative Rendite auf 35 Prozent anzuheben. Mit Hilfe des Geschäfts mit der so genannten Mietsoftware hofft SAP vor allem, verstärkt kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) erreichen zu können. Bisher lag der Fokus der SAP-Unternehmenssoftware eher bei größeren Unternehmen. Für kleine Firmen lohnt sich häufig die Einführung der SAP-Software auf den eigenen Servern nicht. Deshalb sind für diese Unternehmen besonders einfache Lösungen attraktiv, bei denen sie keine eigenen großen Server vorhalten und warten müssen, sondern eher leicht über das Internet auf die bei Dritten gespeicherten Daten zugreifen können. Kurz um: Wenn es SAP schaffen würde, gerade im KMU-Bereich mehr Fuß zu fassen, dann dürfte sich das positiv auf das Zahlenwerk der Walldorfer auswirken.

Spekulative Anleger könnten nun mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DE9AHT; Hebel 2,72; Knock-Out-Schwelle bei 33,85 Euro) auf weitere potenziell steigende Kurse setzen. Wer aber eher denkt, das SAP-Papier könnte an Kurssubstanz eher wieder verlieren, der könnte dieses Szenario mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DE9K6K; Hebel 3,02; Knock-Out-Schwelle bei 63,35 Euro) umsetzen.

Stand: 30.04.2012/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Vice President db x-markets
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