Warum ein DAX-ETF nicht immer die bessere Wahl ist…

Bildquelle: markteinblicke.de

Der Kursrückgang der vergangenen Wochen wird teilweise bereits als Börsencrash bezeichnet. Mit Blick auf die Entwicklung unseres Value-Trading-Depots, das im laufenden Börsenjahr immer noch mit mehr als 20 Prozent im Plus liegt, können wir nur sagen: Eine feine Performance nach einem Crash. Und dies, obwohl wir uns der Risiken eines echten Crashs stets bewusst sind und vor diesem Hintergrund beispielsweise zur Sicherheit einen beträchtlichen Cash-Anteil von rund 50 Prozent als Sicherheitspolster in unseren Musterdepots halten.

Wären wir statt zur Hälfte voll in Aktien investiert gewesen, dann hätte unser Jahresplus sogar rund 40 Prozent betragen. War unsere Vorsicht also ein Fehler? Möglicherweise, aus kurzfristiger Sicht jedenfalls. Wir nehmen uns damit sicherlich die Chance, in irgendwelchen Börsenbrief-Musterdepotvergleichen auf den ersten Plätzen zu landen. Derartige Spielereien überlassen wir lieber Börsenbriefen, die frisch an den Markt kommen. Diese können volles Risiko gehen. Wenn dann etwas schief geht und die Risiken sich in Form von hohen Verlusten zeigen, dann werden die neuen Börsenblättchen ganz einfach wieder eingestampft. Geht es hingegen gut, kann man mit der wohl eher zufällig erzielten Glanzperformance auf Kundenfang gehen.

Derartige Performance-Vergleiche, ohne auch auf die eingegangenen Risiken zu achten, sind vollkommen sinnlos. Der Hanseatische Börsendienst ist bereits über ein halbes Jahrhundert für seine Leser da und wir spüren ein großes Vertrauen unserer Leserschaft. Dieses Vertrauen wollen wir keinesfalls enttäuschen. Wir halten es da eher mit Warren Buffett, dem wohl erfolgreichsten Investor aller Zeiten, der im Zweifelsfall lieber einmal etwas weniger Rendite erwirtschaftet als sein Anlagedepot dem Risiko eines scharfen Einbruchs auszusetzen.

Auch bei unserem langfristigen Musterdepot sind wir derzeit sehr vorsichtig positioniert. Wir haben einfach zuletzt immer weniger Aktien gefunden, die unseren sehr strengen Auswahlkriterien voll gerecht werden. So richtig geschadet hat dies unserer Performance nicht. Denn nach dem Kursrücksetzer notiert auch dieses Musterdepot im laufenden Jahr wieder leicht besser als der DAX. Aus langfristiger Sicht ist der Unterschied beträchtlich: Seit unserem Musterdepotstart Anfang 1999 ist der DAX von 5.300 Punkte auf aktuell gut 10.000 Punkte gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von 91 Prozent. Im gleichen Zeitraum legte unser Musterdepot von 10.000 Euro auf rund 140.000 Euro zu. Dies ist zeitgleich ein Wertzuwachs von 1.293 Prozent.

Dies beantwortet auch die Frage, ob man statt unseren Börsenbrief zu lesen nicht einfach einen DAX-Indexfonds kaufen sollte. Dies kann man machen. Doch dann hätte man im laufenden Jahr bereits fast 20 Prozent an Wert eingebüßt und hätte derzeit sicherlich einige schlaflose Nächte. Wer hingegen unserer Musterdepotstrategie gefolgt ist, der musste von den Höchstkursen kaum Einbußen hinnehmen und freut sich jetzt wahrscheinlich über wieder zunehmend attraktive Kaufgelegenheiten. Im Gegensatz zu vielen anderen Aktienanlegern dürfte dieser „Crash“ für die Leser unseres Börsenbriefes somit kein echter Schock gewesen sein.

RiegerEin Beitrag von Matthias Rieger

Er ist Chefredakteur des Hanseatischen Börsendiensts.

Der Hanseatische Börsendienst bietet Privatanlegern und Investoren seit 54 Jahren fundierte Tipps, Trends und Analysen rund um deutsche Spezial- und Nebenwerte. Er setzt sein value-orientiertes Anlagekonzept konsequent um. Das Musterdepot steigerte seinen Wert seit Anfang 1999 von 10.000 Euro auf knapp 100.000 Euro. Damit wurde der Depotwert rund verzehnfacht. Neugierig? Hier kostenloses Probeexemplar anfordern.

Melden Sie sich hier für den kostenlosen Newsletter „Markteinblicke“ an. Die wichtigsten Marktereignisse, geldwertes Börsenwissen sowie Interviews und Meinungen rund um die Börsen Frankfurt und Wien.

Bildquelle: markteinblicke.de / HBD