Internet trifft Produktion

Bildquelle: markteinblicke.de

Mit dem Zertifikat auf den neuen Industry 4.0‐Index können Anleger gebündelt in die Anteilscheine der wichtigsten Konzerne investieren, die potenziell von der vierten industriellen Revolution profitieren.

Internet der Dinge, Mensch-Maschine-Kommunikation, Autonomik, Smart Factory, cyber-physische Systeme, intelligente Objekte und Maschinen – Ausdrücke, die wie aus einem Science-Fiction-Film klingen. Doch tatsächlich dürften diese Schlagworte in Zukunft in der Industrie völlig alltäglich werden, teilweise sind sie es sogar schon. Der gemeinsame Nenner: All diese Begriffe stehen im Zusammenhang mit der vierten industriellen Revolution – der Industrie 4.0.

Doch der Reihe nach: Die Industrie hat im Lauf der Jahrzehnte mehrere große Veränderungen erfahren. Die Einführung mechanischer Produktionsanlagen löste Ende des 18. Jahrhunderts die erste industrielle Revolution aus. Daran hatte die Erfindung der Dampfmaschine einen entscheidenden Anteil, da sie die Industrie unabhängiger von menschlicher Muskelkraft machte. Um die Wende zum 20. Jahrhundert führte die Massenproduktion von Gütern mithilfe elektrischer Energie zur zweiten industriellen Revolution – und einem enormen Wohlstandsschub für die Menschheit. Ab Mitte der 70er-Jahre löste die Digitalisierung die dritte industrielle Revolution aus. Elektronik und Informationstechnologien wurden in den Fabriken eingeführt. Immer mehr Maschinen übernahmen Tätigkeiten, die zuvor per Hand erledigt wurden.

Nun scheint die Zeit reif für die vierte industrielle Revolution. Dabei werden Informationstechnik und Internettechnologien Schritt für Schritt in die Produkte und in die Fabriken integriert. Die virtuelle Welt der Informationstechnologie nähert sich der realen Welt der Produktion an. Durch die Vernetzung von Zulieferern, Produktionsanlagen und -prozessen entsteht nicht nur ein starker Produktivitätsschub für viele traditionelle Industrien, sondern auch Potenzial für neue Geschäftsmodelle. Für diese Entwicklungen wurde auf der Hannovermesse im Jahr 2011 erstmals der Begriff „Industrie 4.0“ in der Öffentlichkeit geprägt – eine politische Wortschöpfung, deren Ursprung auf den gleichnamigen Arbeitskreis eines durch die deutsche Bundesregierung geförderten Forschungsprojekts zurückgeht.

Die Umsetzung von Industrie 4.0-Strategien wird indes viel Geld benötigen. Laut der Beratungsfirma PwC dürften allein die Investitionen in Deutschland bis 2020 jährlich 40 Mrd. Euro betragen. Davon profitieren vor allem Unternehmen, die in den Bereichen Automatisierung, Robotik und Sensorik tätig sind sowie Software- und Datendienstleister, Maschinen- und Anlagenbauer und Ingenieurdienstleister.

Vontobel hat nun erstmals Aktien aus diesen Branchen in einem Zertifikat zusammengefasst (ISIN DE000VS8Y403). Das Papier, das sich noch in Zeichnung befindet, bezieht sich auf den Industry 4.0 Performance-Index, der die Aktienkursentwicklung von 20 Unternehmen abbildet, die wesentliche Umsätze in dem Segment erzielen. Um in den Index zu gelangen, werden die infrage kommenden Branchenunternehmen anhand der Faktoren Eintrittsbarrieren, Produktattraktivität und Marktwachstum, Qualität des Managements und Internationalität des Geschäfts beurteilt.

Alle sechs Monate wird der Index angepasst, die Mitglieder werden zu gleichen Teilen gewichtet. Dividenden und andere Ausschüttungen werden in den Index reinvestiert. Dafür fällt eine Gebühr von 1,2 Prozent pro Jahr an. Das Zertifikat ist gut geeignet, um den Zukunftstrend Industrie 4.0 dem Depot beizumischen.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

Bildquelle: markteinblicke.de