Before the Bell: Halbtagsjob heute an der Wall Street, US-Futures deutlich im Abwärtstrend

Das Blutbad an den Börsen gestern hat die Marktteilnehmer in Deutschland und dem Rest der Welt kalt erwischt. Man darf heute wirklich gespannt sein, wie sehr die US-Börsen auf die Dubai-Krise reagieren. Reagiert überhaupt einer? Schließlich befindet sich die gesamte USA heute im Shopping-Fieber. Schon gestern war der US-Aktienmarkt aufgrund des Thanksgiving-Feiertages geschlossen geblieben. Nichtsdestotrotz sind viele Anleger derzeit ziemlich ratlos. Eine Einschätzung ist schwierig. Das sieht man auch unserer aktuellen Umfrage:
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Die Dubai-Krise ist das beherrschende Thema

Das Thema Dubai ist wie gesagt heiß diskutiert. Kollege Weide ist bspw. längst nicht so skeptisch was die Auswirkungen auf die Märkte angeht, wie etwa der BlickLog. Und wie gestern schon geschrieben, Kandidaten für ähnliche Probleme mit hohen zu Staatsschulden gab und gibt es genügend. Bei Verlorene Generation kann man die aktuelle Liste der Risikoprämien und somit der Staatsbankrott-Risiko-Kandidaten einsehen. Dubai befindet sich hier aktuell auf Rang 6 – dicht gefolgt von unseren europäischen Nachbarn Lettland, Island, Litauen und Rumänien.

Bilanzpressekonferenz bei ThyssenKrupp

Aber zurück vom Golf nach Deutschland, genauer nach Essen zur altehrwürdigen Villa Hügel. Hier machte heute die Bilanzpressekonferenz von ThyssenKrupp von sich Reden. Dabei erklärte Vorstandschef Ekkehard Schulz, dass man die sich derzeit abzeichnende wirtschaftliche Erholung als fragil ansehe. Für 2010 gehe man nicht von einem selbsttragenden Aufschwung aus. Auf das eigene Unternehmen bezogen erwartet Schulz für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 eine Stabilisierung des Umsatzes sowie eine signifikante Verbesserung hin zu wieder einem positiven Ergebnis. Alles in allem keine berauschenden Aussagen, aber eben auch nicht besonders düster. Die ThyssenKrupp-Aktie kann jedenfalls aktuell in Frankfurt leicht zulegen.

Black Friday bringt Klarheit über die Stimmung der US-Verbraucher

Zurück in die USA. Der heutige, sogenannte “Black Friday” wird von einem Großteil der Amerikaner – also auch vielen Börsianern – als Brückentag nach Thanksgiving zum Shopping genutzt. Es leben die Rabatte der Einzelhändler. Das sorgt dafür, dass dieser Tag zu den Umsatzstärksten des gesamten Jahres gehört. Entsprechend erhofft man sich Hinweise auf das Sentiment der Konsumenten im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. Hat da jemand Zeit über Dubai nachzudenken, nicht wirklich, oder? Daher gehen wir einmal davon aus, dass die heutigen Umsätze an den US-Börsen sehr gering ausfallen werden, nicht zuletzt auch deshalb, da die Börsensitzung um 3 Stunden verkürzt wird. Die US-Börsianer haben heute quasi verdi-Tag und einen Halbtagesjob. Um 19.00 Uhr MEZ ist an der Wall Street Schluss, zudem stehen heute kein Konjunkturdaten an.

Die US-Futures deuten auf einen “schwarzen” Freitag hin

Wie bereits geschrieben, wird sich heute an der Wall Street umsatzmäßig nicht viel bewegen. Dementsprechend deutlich verlaufen die Ausschläge bei den US-Futures nach unten. Der NASDAQ verliert derzeit 2,6 Prozent. Der S&P 500 gibt ebenfalls 2,6 Prozent nach. Derweil notiert der DAX bei 5.611 Zählern etwa auf Vortagesniveau.