Alternative Fonds – Ein Balanceakt für Investoren

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Besonders in Zeiten, in denen die Finanzmärkte verrückt zu spielen scheinen, ist es eine Herausforderung, eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften – zumal die internationalen Notenbanken mit dem von ihnen geschaffenen Niedrigzinsumfeld lange Zeit beliebte Anlagen wie Tages- und Festgeld oder das Sparbuch unattraktiver gemacht haben. Eine Lösung können Alternative Investmentfonds (AIF) sein.

Laut Definition des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) werden als AIFs im Kapitalanlagegesetzbuch alle geschlossenen Fonds eingestuft. Auch bestimmte offene Investmentfonds können dazu gehören. Das sind insbesondere offene Spezialfonds und offene Immobilienfonds. Weitere bekannte Vertreter sind zum Beispiel Hedgefonds, Private Equity Fonds, Rohstofffonds oder Infrastrukturfonds. Jedoch genießt die Branche spätestens seit der Finanzkrise keinen guten Ruf. Seit einigen Jahren läuft ein Reinigungsprozess.

DA GAB ES DOCH MAL DIE SCHIFFFONDS…

Viele Investoren haben noch die Meldungen in Bezug auf pleitegegangene Schiffsfonds im Hinterkopf. In den vergangenen Jahren hat sich jedoch viel in Sachen Anlegerschutz getan. Die Anbieter Alternativer Investmentfonds selbst haben sich neue Verhaltensregeln auferlegt. Gleichzeitig sind die regulatorischen Anforderungen angestiegen. Besonders rigoros ging man im Fall von Hedgefonds vor. Diese dürfen nicht an Privatanleger verkauft werden. Es wird angenommen, dass sie vor den hohen Risiken dieser Anlageform geschützt werden müssen. Aber es gibt viele Möglichkeiten, wie Privatanleger doch noch am Erfolg einiger der größten Spekulanten an den Finanzmärkten wie Carl Icahn, Daniel Loeb oder Bill Ackman teilhaben können.

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Alternative Fonds – Ein Balanceakt für Investoren

Es werden so genannte Dach-Hedgefonds angeboten, die das Risiko über mehrere einzelne Hedgefonds streuen. Außerdem sind einige der Gesellschaften börsennotiert, während ETFs versuchen, die Strategien von Hedgefonds-Managern nachzubilden. Allerdings dürfte das Interesse von Privatanlegern an Hedgefonds ohnehin nicht allzu hoch sein. Schließlich gelten sie als Werkezuge des Bösen, die durch ihre Wetten auf fallende Kurse für die Verstärkung von Abwärtsphasen an den Börsen verantwortlich gemacht werden.

Unabhängig davon, ob es um den Verkauf von Hedgefonds an Privatanleger geht oder geschlossene Immobilienfonds, bleibt das Ziel der Regulierer, jeden Anbieter solcher Finanzprodukte aus dem „Grauen Kapitalmarkt“ herauszuholen und unter Aufsicht zu stellen. Die Zeiten sollen vorbei sein, in denen windige Provisionsjäger, Sparern alle möglichen Produkte andrehen konnten. Jetzt sollen die Anlegerinteressen berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck werden nicht nur die Anbieter stärker reguliert. Auch Vermittler werden mit Beschränkungen belegt. Gleichzeitig müssen die Politik und die Regulierungsbehörden trotz des verstärkten Anlegerschutzes bedenken, dass zum Beispiel das Erstellen umfangreicher Anlageprospekte oder verstärkte Eigenkapitalanforderungen zu höheren Kosten führen. Diese werden in der Regel auf Anleger umgewälzt, was am Ende deren Rendite schmälert. Diesen Balanceakt gilt es zu vollführen. Wohl dem, der dieses kann.

Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen Magazin von markteinblicke.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. Künftig wird EINBLICKE einmal im Quartal erscheinen.

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