Jahresbestleistung

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Ach ist das schön! Denn um einen Einstieg ins Market Mover Editorial zu finden, kann man, in diesem Fall Mann, nämlich ich, immer wieder ohne Bedenken auf das Thema Olympia zurückgreifen. Da muss nicht lange nachgedacht und das Schreiberhirn zermartert werden, nein, zack! ist das Thema schon gefunden. Das ist in dieser Woche noch einmal olympisch, denn wie der Turnrecke Fabian Hambüchen, der zum Abschluss seiner großartigen Karriere dieselbe mit der Goldmedaille für seine Leistung am Reck krönte und darob die Siegerfaust gen Himmel reckte, so streckte sich auch der DAX quasi zum krönenden Abschluss (Abschluss? Darauf kommen wir weiter unten noch einmal zurück…) seiner Sommer-Rallye auf ein neues Jahreshoch. 10.802,30 Punkte, erzielt direkt zum Wochenstart am Montag, markieren nun die bisherige Jahresbestleistung. Allerdings ist den Kursen im weiteren Verlauf dieser Handelswoche dann doch recht deutlich die Luft ausgegangen. Zur Wochenmitte rutschte der Index sogar unter die 10.600er-Marke ab, und damit zurück in einen Bereich, in dem es charttechnisch nicht ganz ungefährlich werden könnte:

Beschleunigungsfaktor

Wir hatten in der vergangenen Woche ja zuletzt auf diesen extrem volumenarmen Bereich zwischen der 10.300er-Marke auf der Unter- und der 10.600er-Hürde auf der Oberseite aufmerksam gemacht, der – das haben solche Volumendefizite in der Regel an sich – zumeist sehr schnell überquert wird. In der Vorwoche haben wir gesehen, wie schnell das tatsächlich gehen kann, als nämlich die Kurse quasi über Nacht nach oben sprangen und dabei sogar eine Lücke, ein sogenanntes Gap, zwischen 10.370 und 10.400 Punkten hinterließen. Im selben Tempo könnte es jedoch auch wieder abwärts gehen, sofern sich diese Abwärtstendenz vom Wochenbeginn denn beschleunigen würde. Allerdings, und damit senken wir den warnenden Zeigefinger auch wieder, schienen sich die Märkte zunächst gleich wieder zu stabilisieren, und das hatten wir einmal mehr einer Notenbank zu verdanken: Dieses Mal sorgte die US-amerikanische Fed für Ruhe auf dem Parkett, denn vor den nächsten Schritten in Richtung Zinserhöhung sollen weitere Konjunkturdaten abgewartet werden, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll hervorging. Für die Börsen heißt das:

Regenerationsphase

Erst einmal durchatmen, nach oben ist noch alles möglich, und nach unten ist noch nichts angebrannt. Für den Dow Jones bedeutet das ein Verharren auf allerhöchstem Niveau, der US-Leitindex notiert nur hauchdünn unter seinem jüngsten Allzeithoch, immerhin das achte in diesem Sommer, bei 18.668,44 Zählern, das am Montag markiert wurde. Nicht ganz so rekordverdächtig drückt sich der DAX irgendwo unterhalb der 10.600er-Barriere herum und hat damit seit dem bisherigen Jahreshoch rund 200 Punkte bzw. 2,5 Prozent abgegeben. Da zum heutigen Wochenschluss frische Impulse vorerst ausbleiben, dürfte sich an dieser Bilanz auch nicht mehr viel ändern, womit wir feststellen können, dass dieser August bislang deutlich besser als sein Ruf ist (aktuelle Monatsperformance im DAX +2,57 Prozent, übliche Durchschnitt -2,42 Prozent), der ganz große Wurf, nämlich die Eroberung der Volumenspitze an der 11.000er-Marke, aber noch immer nicht geglückt ist. Dennoch ist es unserer Ansicht nach zu früh, schon jetzt das endgültige Ende der Sommer-Rallye auszurufen. Es könnte vielmehr durchaus sein, dass die Märkte nur mal eben regenerieren, bevor es ein weiteres Mal nach oben geht. Was uns zu dieser Annahme verleitet? Nun, die Tatsache, dass die Kurse zunächst einmal an der oben genannten 10.600er-Hürde Volumen schieben und nicht, wie noch weiter oben genannt, direkt nach unten durchgereicht werden. Ob wir das eventuell zu optimistisch sehen, darüber unterhalten wir uns dann am besten am kommenden Freitag an dieser Stelle!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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