Ruhe vor dem Sturm

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Zuallererst einmal möchte ich – möchten wir – uns ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Und zwar für die überaus zahlreichen positiven Rückmeldungen, die uns in den vergangenen Tagen zum neuen PQ+ erreicht haben. Offenbar gefällt Ihnen unser neues Portal genauso gut wie uns selbst, allerdings wiegt Ihr Urteil natürlich weit schwerer, schließlich leidet man als Verantwortlicher unter Umständen gelegentlich an einer leichten Form der Betriebsblindheit und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, bzw. den Mehrwert vor lauter Quellcodes, um mal bei unserer PQ-Baustelle zu bleiben. Umso wertvoller sind da Ihre Feedbacks, die uns helfen, PQ+ noch weiter zu verbessern und Ihnen so noch mehr Service rund ums Trading bieten zu können. Deshalb freuen wir uns auch weiterhin über jede Rückmeldung, wenn Sie also Fragen oder Anregungen haben, immer her damit! So viel in eigener Sache, und jetzt wieder zu den Märkten. Die haben wir in der vergangenen Ausgabe schließlich nur am Rande betrachtet, das hatte aber auch einen guten Grund:

Auf und nieder…

Es ist nämlich unter dem berühmten Strich nichts Wesentliches passiert. Der DAX beispielsweise pendelt seit Anfang August (exakt 50 Handelstage, wie der Kollege Hoffmann ausgerechnet hat) in dieser rund 500 Zähler breiten Seitwärtsrange zwischen grob 10.250 und 10.750 Zählern hin und her, wobei sich das Geschehen in den vergangenen drei Wochen auf den Bereich zwischen 10.500 und 10.650 Punkten konzentriert. Wieso eigentlich ausgerechnet 10.650? Nun, diese Frage beantwortet die Charttechnik – genau hier verläuft aktuell die mittelfristige Abwärtstrendgerade, die ihren Ursprung am bisherigen Jahreshoch vom 15. August bei 10.802,32 Zählern nimmt. Da müsste der Index also auf jeden Fall zuerst mal drüber, um ein aussagekräftiges Kaufsignal zu generieren. Per Schlusskurs, idealerweise, und nachhaltig. Aber hey – genau das haben wir vor zwei Wochen an dieser Stelle auch schon mal geschrieben! Und obwohl die Berichtssaison für das dritte Quartal in vollem Gang ist und in den Ergebnissen bislang gar nicht mal so schlecht verläuft, kommt eine Jahresendrallye nicht ins Laufen. Beziehungsweise kommen die Käufer nicht aus ihrer Deckung. Ja worauf warten die denn bitte alle?

…immer wieder

Nun, in dieser Woche vor allem auf den Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi. Wieder einmal war es nämlich diese vermaledeite Zinsdiskussion, die den Anlegern einen Strich durch ihre Einkaufslisten machte. Im Vorfeld des EZB-Zinsentscheids am Donnerstag wurde heftig spekuliert, ob die obersten Währungshüter Europas nach dem sensationellen September-Anstieg der Inflationsrate auf sagenhafte 0,4 Prozent (immerhin der höchste Stand seit zwei Jahren) eventuell nicht doch den Leitzins hoch- und/oder die Anleihekäufe herunterschrauben. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus, denn nichts von alledem geschieht. Jedenfalls vorerst. Der Leitzins bleibt unverändert bei 0,0 Prozent, die Anleihekäufe werden wie geplant und immer wieder bekräftigt bis mindestens 31. März 2017 unverändert fortgesetzt. Punkt und aus. Da brachte auch Draghis Rede am Abend keine weiteren Impulse mehr. Denn der wiederholte die Meldung vom frühen Nachmittag und übte ansonsten vornehme Zurückhaltung. Immerhin quittierte der Markt diese ruhige Hand des EZB-Chefs mit einer Stabilisierung und, Trommelwirbel, einem Schlusskurs endlich einmal oberhalb von 10.700 Punkten und somit über diesem vorher beschriebenen verflixten Widerstand in Form der August-Abwärtstrendgerade. Könnte der Knoten damit endlich geplatzt sein? Vielleicht. Der heutige Freitag scheint ganz unter dem Motto „Ruhe vor dem Sturm“ zu stehen. Wir sind jedenfalls gespannt, ob die Kurse in der kommenden Woche Fahrt aufnehmen!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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