Before the Bell: ifo-Index und Quartalszahlen belasten DAX, US-Futures im Minus

Der deutsche Aktienmarkt legt heute den Rückwärtsgang ein. Auslöser sind sowohl schlechte Konjunkturdaten, als auch überraschend negativ ausgefallene Quartalszahlen. Der DAX musste in der Folge bereits die charttechnisch wichtige 5.650-Punkte-Marke (zeitweise) verloren geben. Als Belastungsfaktoren erweisen sich dabei vor allem die schlechten Zahlen von Commerzbank und dem Pharmariesen Merck. Beide Aktien brechen in der Folge deutlich ein und ziehen den DAX nach unten.

ifo-Geschäftsklimaindex enttäuscht

Enttäuschende Wahrheiten kamen heute zudem von der Konjunkturfront. So hat sich das ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands im Februar etwas eingetrübt und ist damit zum ersten Mal seit zehn Monaten nicht gestiegen. In der Pressemitteilung heißt es:

Verantwortlich für den Rückgang ist insbesondere die Entwicklung im Einzelhandel, bei dem es im Februar zu einem Rückschlag gekommen ist. Insgesamt bewerten die Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage etwas ungünstiger als im Vormonat. Ihre Geschäftsperspektiven für das nächste halbe Jahr schätzen sie dagegen geringfügig positiver ein als bisher. Die wirtschaftliche Erholung dürfte sich nach dem Winter fortsetzen.

Man darf also gespannt sein, ob der Winter wirklich das einzige Hemmnis für die Wirtschaft ist, oder ob doch mehr dahinter steckt. Die heute vorgelegten Quartalszahlen in Verbindung mit den ifo-Daten lassen jedenfalls viele Anleger wieder vorsichtiger werden.

Auf lange Sicht bleibt der Aufwärtstrend beim Index aber weiter erhalten, wie die folgenden Grafiken des ifo-Instituts verdeutlichen:

US-Futures mit Abschlägen

Die Wall Street wird heute wohl weiter auf der Stelle treten, wenngleich der Baumarktriese Home Depot und der Einzelhändler Sears überraschend positive Quartalszahlen vorgelegt haben. Die schlechte Grundstimmung wird dies aber wohl nicht befeuern können. Bei den Konjunkturdaten blickt man gespannt auf den S&P Case Shiller Composite-20 Hauspreisindex für Dezember sowie etwas später das Verbrauchervertrauen für Februar. Bei den Quartalszahlen nach Börsenschluss blickt man erneut mehrheitlich auf Technologiewerte wie etwa den Software-Hersteller Autodesk oder das Animations-Studio Dreamworks, daneben werden auch der Bananenriese Chiquita oder der Autovermieter Hertz Zahlen vorlegen. Die Futures notieren derweil etwas schwächer. Der S&P 500 verliert 0,3 Prozent. Der NASDAQ gibt 0,3 Prozent nach. In Frankfurt wiederum fällt der DAX um 0,7 Prozent auf 5.650 Punkte.