Aixtron: Es sah alles so gut aus

Bildquelle: Pressefoto Aixtron

Weiterhin sehr schwach zeigte sich gestern die Aixtron-Aktie (WKN: A0WMPJ / ISIN: DE000A0WMPJ6). Alleine am Mittwoch verlor die Aktie im Verlauf des Xetra-Handels rund 6,1% und schloss knapp unter 4 Euro. Zur Erinnerung: Noch im Oktober hatte sich der Aktienkurs der 6-Euro-Marke angenähert.

Denn das war die Höhe des Cash-Gebots, das von Seiten eines chinesischen Investors (bzw. dessen deutscher Tochter) für Aixtron vorgelegt worden war. Die Mindestannahmestelle wurde auf lediglich 50,1% festgesetzt, das Aixtron-Management hatte zugestimmt – es sah so aus, als ob diese Transaktion so gut wie „durch“ sei.

Doch dann wurde die Transaktion gestoppt, da auf einmal sowohl das Bundeswirtschaftsministerium als auch die US-Behörde CIFUS („Committee on Foreign Investment in the United States“) Bedenken äußerten bzw. eine Prüfung durchführten.

Aixtron-Chart: finanztreff.de
Aixtron-Chart: finanztreff.de

Nun soll der US-Präsident entscheiden

Inzwischen hat CIFUS die Entscheidung an den US-Präsidenten weitergeleitet, der sich in den nächsten 14 Tagen dazu melden könnte. Auch vom Bundeswirtschaftsministerium steht noch das Ergebnis der Prüfungen aus. Und wenn man auf die Kursentwicklung schaut, dann rechnen offensichtlich viele Marktteilnehmer(innen) mit einem Aus für die Übernahmepläne. Zudem sind derzeit rund 10% der Aixtron-Aktien leer verkauft.

Die Situation ist derzeit hoch spekulativ (Euphemismus für “ich habe keine Ahnung, wie es hier weitergeht”): Denn von einem weiteren Kursrutsch bis hin zu einem starken „short squeeze“ im Fall einer überraschenden Zustimmung von US-Präsident und Bundeswirtschaftsministerium ist hier alles möglich. Was wahrscheinlicher ist? Sofern Sie einen guten Draht zum US-Präsidenten haben, lassen Sie es mich gerne wissen, dann ich weiß dazu nicht mehr als das, was öffentlich mitgeteilt worden ist.

Und hier noch das Zitat zum Tag:

„Nicht, wer wenig hat, sondern wer viel wünscht, ist arm.“ – Seneca

Michael VaupelEin Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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Bildquelle: Michael Vaupel / Pressefoto Aixtron