Noch ein Börsengang: Buchverlag Bastei Lübbe strebt aufs Parkett

Bildquelle: Bastei Lübbe

Die jüngsten Rekordhochs bei den großen Indizes hinterlassen wohl auch bei dem ein oder anderen Unternehmenslenker Spuren. Nachdem gestern der Immobilienkonzern Deutsche Annington seine Börsenpläne bekannt gab, folgte heute der Buchverlag Bastei Lübbe. Im Oktober 2013 soll es soweit sein. Es wäre eine Premiere für das deutsche Parkett, denn Buchverlage sind hierzulande nicht börsengelistet. Vom Branchenführer Bertelsmann gibt es lediglich Genußscheine.

Doch bis Bastei Lübbe parkettreif ist, gibt es noch viel zu tun. Derzeit firmiert das umsatzstärkste mittelständische Familienunternehmen unter den deutschsprachigen Publikumsverlagen noch als Bastei Lübbe GmbH & Co KG. Es steht also noch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft bevor. Diese wird für diesen Oktober angestrebt. Angaben zu den geplanten Erlösen aus dem Börsengang und Details zur angestrebten Preisspanne will das Unternehmen Anfang September machen. Die Erstnotiz ist dann ebenfalls im Oktober geplant.

Verleger Stefan Lübbe will auch nach dem Börsengang Mehrheitsaktionär bleiben. Er warb bereits mit seine Verkaufsschlagern für ein Investment: “Der Börsengang von Bastei Lübbe bietet Gelegenheit, in ein in seiner Branche führendes Unternehmen mit Weltbestsellerautoren wie Dan Brown, Ken Follett, Jeff Kinney, Rebecca Gablé, Kerstin Gier und Sarah Lark zu investieren.” Und weiter: “Das Unternehmen hat in den letzten Jahren seine Profitabilität kontinuierlich gesteigert und ist insbesondere im digitalen Bereich mit großer Innovationskraft und weltweit vertriebenen Eigenentwicklungen und Serien erfolgreich.”

Nach dem Börsengang wird Bastei Lübbe sicher ein interessanter Nebenwert sein. Operativ lief es zuletzt sehr gut. Der Umsatz konnte im zurückliegenden Geschäftsjahr 2012/13 von 82,2 Mio. Euro auf 97 Mio. Euro gesteigert werden. Das Betriebsergebni EBIT verbesserte sich auf Jahressicht von 9,1 Mio. Euro auf 10,85 Mio. Euro. Angesichts des neuen Dan Brown-Bestsellers Inferno dürfte auch das aktuell laufende Geschäftsjahr ein Erfolg werden. Wenngleich gerade auch Buchverlage in Zeiten des digitalen Wandels vor gewaltigen Herausforderungen stehen.

Warten wir also gespannt auf den Herbst. Vielleicht bricht das IPO-Fieber ja noch bei weiteren Unternehmen aus. Neue Aktienanlagen sind schließlich gerade auch in Deutschland gerne gesehen. Allerdings dürfen sie auch gerne aus technologisch weniger altbackenen Branchen wie Immobilien oder Buchverlagen kommen.

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