Heard in New York: Dow Jones schließt fast unverändert, FedEx enttäuscht, Apple mit iPhone-Rekord

Die Wall Street zeigte sich zur Wochenmitte von der zurückhaltenden Seite. Nach den Vortagesgewinnen kamen die US-Börsen nicht so recht vom Fleck. Besonders enttäuschende Daten vom Immobiliensektor wirkten sich bremsend aus. Positive Daten in Form der Erzeugerpreise und der Industrieproduktionsdaten verhalten dabei ohne Effekt. Die Aussagen von US-Präsident zur künftigen Energiepolitik im Zusammenhang mit dem 20-Mrd. Dollar-Treuhandfonds von BP anlässlich der Ölkatastrophe im Golf von Mexico wurden dabei mit Interesse aufgenommen. Am Ende schloss der Dow Jones bei 10.409 Punkten etwas fester. Der S&P 500 und auch der NASDAQ schlossen auf Vortagesniveau.

FedEx kann nicht überzeugen

Wenig erfreuliches kam heute vom Logistikkonzern FedEx. Dieser meldete für das vierte Geschäftsquartal dank eines gestiegenen Versandvolumens ein positives Ergebnis, allerdings unterhalb den Erwartungen. Der Nettogewinn belief sich auf 419 Mio. Dollar bzw. 1,33 Dollar je Aktie, nach einem Vorjahresverlust von 876 Mio. Dollar bzw. 2,82 Dollar je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld einen Gewinn von durchschnittlich 1,32 Dollar je Aktie erwartet. Auch bei der Prognose enttäuschte FedEx. Der Konzern erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 einen Gewinn von 4,40 bis 5,00 Dollar je Aktie, während die Analysten von 5,06 Dollar ausgehen. Die Aktie gab in der Folge mehr als 6 Prozent nach.

Fannie Mae und Freddie Mac verlassen die New Yorker Börse

Es war eigentlich seit langem schon erwartet worden. Dennoch überraschte die Meldung den Markt doch. Die angeschlagenen US-Hypothekenanbieter Fannie Mae und Freddie Mac werden ihre Börsennotierungen an der New Yorker Börse NYSE aufgeben (müssen). Die seit September 2008 verstaatlichten Unternehmen sollen künftig nur noch im außerbörslichen OTC-Handel gehandelt werden. Beide Aktien brachen um 39 bzw. 38 Prozent ein. Wie schon die heutigen Daten vom Immobilienmarkt zeigt auch diese Maßnahme, dass die USA noch lange keine Lösung der Probleme auf dem Immobiliensektor gefunden haben. Das Heil in einer vollen Verstaatlichung fast des gesamten Hypothekenmarktes zu suchen, zeugt von wenig Vertrauen in die US-Wirtschaft. Entsprechend bissig kommentiert Frank Wiebe bei Handelsblatt Global Markets den Vorgang:

Fannie und Freddie halten direkt oder indirekt die Mehrheit der Risiken am amerikanischen Immobilienmarkt. Also an dem Markt, von dem die größte Volkswirtschaft der Welt, die Mutter des Kapitalismus, abhängt. Wer noch nicht gemerkt hat, dass dieser Kapitalismus staatswirtschaftliche Züge trägt, kann es jetzt nicht mehr übersehen.

Wobei er damit durchaus Recht behalten könnte. Die kommenden Jahre werden zeigen, zu was die US-Wirtschaft – auch im Hinblick auf die heute von Obama angekündigte Energiewende – wirklich im Stande ist.

Sunoco setzt auf Öl

Bleiben wir beim Thema Energie. Der US-Energiekonzern Sunoco beabsichtigt, sein Koks-Geschäft abzuspalten. Der Konzern will danach eher auf das Öl-nahe Raffineriegeschäft setzen. Der Bereich unter dem Namen SunCoke Energy soll vom restlichen Konzern abgespalten werden, wobei noch unklar ist, ob er verkauft werden soll, oder einfach den bisherigen Sunoco-Aktionären anteilig übertragen werden soll. Am Markt kommt diese Meldung sehr gut an. Die Aktie von Sunoco gewann am Ende mehr als 6 Prozent.

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Smartphones: Apple wird zum Maß aller Dinge

Glaubte man bei den ersten iPhones noch an einen genialen Marketingcoup, zeugt spätestens die Nachfrage nach der vierten Generation des iPhone vom ungeheuren Wandel in der Branchen. Wie das Handelsblatt schreibt, konnte Apple mit dem iPhone 4 neue Rekorde brechen. So gingen binnen eines Tages mehr als 600.000 Vorbestellungen ein und brachten diverse Online-Shops, wie etwa den von T-Mobile an die Kapazitätsgrenzen. Laut Apple übertrifft die Nachfrage die nach dem Vorgängermodell um das Zehnfache. Der Apple-Aktie tut dies entsprechend gut, sie legte knapp 3 Prozent zu. Titel von Nokia, dem einstigen Star am Handyhimmel, mussten angesichts schwächerer Prognosen und schwacher Absätze in eben diesem Bereich 9 Prozent abgeben. Passend dazu auch Nokias Niedergang bei der FAZ.