Before the Bell: ifo-Geschäftsklima im Fokus, DAX fällt zurück, US-Futures im Minus

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich nach ruhigem Beginn inzwischen deutlich schwächer. Nachdem der DAX noch am Vortag kurzzeitig in die Nähe seines Jahreshochs geklettert war, scheint dem deutschen Leitindex nun erst einmal die Luft auszugehen. Nach der jüngsten Erholung ist es aber sicherlich auch einmal an der Zeit für eine Verschnaufpause.

ifo-Geschäftsklima überrascht positiv

Positive Nachrichten kamen heute vom ifo-Geschäftsklima. Dieses hat sich im Juni geringfügig verbessert. So stieg der Index von 101,5 Punkten im Mai auf nun 101,8 Punkte. Im Juni 2009 hatte der Index noch bei 86,0 Punkten gestanden. Der Teilindex der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich von 99,4 Punkten im Mai auf nun 101,1 Punkte, während der Subindex zu den Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate von 103,7 Punkten im Mai auf nun 102,4 Punkte zurückging.

Bankaktien unter Druck

Zu den Verlierern zählen heute Bankaktien. Die Ratingagentur Fitch hatte am Montagabend das langfristige Rating für die französische Bankgesellschaft BNP Paribas von AA auf AA- herabgestuft. Während die BNP-Aktie um mehr als 3 Prozent abrutscht, werden auch deutschen Bankwerte in Mitleidenschaft gezogen. Die Papiere der Deutschen Bank verlieren fast 2 Prozent, die der Commerzbank gut 1 Prozent.

Schiesser vor Börsengang?

Wie Phönix aus der Asche soll laut einem Handelsblatt-Bericht der Unterwäsche-Hersteller Schiesser steigen und nach der überstandenen Insolvenz an die Börse gehen. Laut der Zeitung setzt man auf Freizeitmode und den Designer Wolfgang Joop. Bezüglich des Zeitpunktes herrscht noch Unsicherheit:

Wann der gemeinsam geplante Börsengang kommen soll, ließ der Insolvenzverwalter offen. Für denkbar hält er sowohl eine Notierung bis Ende des Jahres als auch erst im Frühjahr 2011.

Man darf gespannt sein, ob und wenn ja, wie der Börsengang verläuft. Mit Tom Tailor ist jedenfalls bereits in diesem Jahr einer starken Marke aus dem Textilbereich der Gang an die Börse geglückt.

Auch Ströer will an die Börse

Und ein weiterer Börsenkandidat steht schon in den Startlöchern. Das Außenwerbeunternehmen Ströer, das als Termin ursprünglich vage das zweite Halbjahr genannt hatte, könnte nun schon in den nächsten Wochen den Gang an die Börse wagen. Aus vertrauten Kreisen verlautete, das Listing solle bereits Mitte Juli erfolgen. Das Interesse der Investoren sei gut, war zu hören. Ströer gilt als eines der führenden Unternehmen für Außenwerbung in Europa und als Nummer eins in Deutschland. 275 Mio. Euro sollen der Gesellschaft durch das IPO zufließen. Das gesamte Bruttoemissionsvolumen soll deutlich darüber liegen.

US-Futures etwas schwächer

An der Wall Street regiert weiterhin die Vorsicht. Bei den Konjunkturdaten richtet sich der Blick mal wieder auf den Immobiliensektor. Nach Börsenbeginn stehen hier die Verkäufe bestehender Häuser (Mai) auf der Agenda. Bei den Quartalszahlen schaut man auf die nachbörslichen Daten von Adobe, H.B. Fuller und Red Hat. Die US-Futures notieren derweil leicht im Minus. Der S&P 500 verliert 0,3 Prozent. Der NASDAQ wiederum gibt um 0,1 Prozent nach. In Frankfurt notiert der DAX bei 6.254 Punkten (-0,6 Prozent).