Heard in New York: US-Indizes setzen ihre beeindruckende Verlustserie fort

Die Tatsache, dass die US-Arbeitsmarktdaten dann doch nicht ganz so schlecht ausgefallen waren wie zunächst befürchtet, sorgte an der Wall Street zunächst für Erleichterung. Nach dem freundlichen Auftakt setzten die US-Indizes dann aber doch ihre beeindruckende Verlustserie fort. Der Dow Jones verzeichnete den siebten Verlusttag in Folge und gab 0,48 Prozent auf 9.686 Punkte nach. Der Nasdaq 100 verlor 0,35 Prozent auf 1.728 Zähler. Und dessen Verlustserie ist noch beeindruckender: Der Technologieindex verzeichnete den sage und schreibe zehnten Handelstag in Folge mit Verlusten.

Technische Erholung überfällig

Immerhin konnten sich die Indizes von ihren Tagestiefs erholen und die Verluste eindämmen. Kurzzeitig notierten sie sogar im grünen Bereich. Und es gibt noch eine gute Nachricht: Am Montag wird die Verlustserie garantiert nicht weitergehen. Denn dann bleiben die New Yorker Börsen wegen „Independence Day“ geschlossen. Aber Spaß beiseite: So kann und wird es nicht weitergehen. Nach dem Sinkflug der letzten beiden Wochen ist zumindest eine technische Gegenbewegung mehr als überfällig.

Konjunkturdaten können die Stimmung nicht heben

Die ADP-Arbeitsmarktdaten hatten am Mittwoch schon das Schlimmste befürchten lassen. Ganz so dramatisch schlecht fielen die offiziellen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt am heutigen Freitag dann doch nicht aus. Aber eben auch nicht wirklich gut. Während die Beschäftigung um 125.000 Personen und damit stärker als erwartet sank, ging die Arbeitslosenquote überraschend von 9,7 auf nur noch 9,5 Prozent zurück. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 9,8 Prozent gerechnet.

Man weiß nicht so recht, was man davon halten soll. Und so ging es auch den Anlegern. Nach den Arbeitsmarktdaten reagierten sie zunächst noch erleichtert. Nach den Industrieaufträgen war dann aber klar, dass der Sinkflug erst einmal weitergeht. Der US-Auftragseingang für Industriegüter sank im Mai um 1,4 Prozent, während Volkswirte nur einen Rückgang um 0,6 Prozent erwartet hatten.

Charttechnische Lage wird immer prekärer

Eine technische Erholung ist sicherlich fällig. Dies ändert jedoch nichts daran, dass sich die charttechnische Lage immer weiter verschlechtert. Der Dow Jones notiert so tief wie zuletzt im Oktober letzten Jahres und ist zudem wieder unter die vom 2007er-Hoch ausgehende Abwärtstrendlinie zurückgefallen, die im März überwunden worden war. Der übergeordnete Aufwärtstrend wackelt inzwischen ganz gewaltig.