Drillisch: Man wird sehen…

Bildquelle: Pressefoto Drillisch

In Bezug auf das „begleitende Übernahmeangebot“, das United Internet für Drillisch-Aktien (WKN: 554550 / ISIN: DE0005545503) gegeben hatte, hatte sich das Drillisch-Management offiziell so geäußert: Es gebe „keine konkrete Handlungsempfehlung für das begleitende Übernahmeangebot“.

Den Zusammenschluss der Telekommunikations-Bereiche beider Unternehmen sehe man jedenfalls positiv, da z.B. die zur Verfügung stehenden Netzkapazitäten effizienter genutzt werden könnten. Man wird sehen. Interessant fand ich zu sehen, wie die Unternehmens-Insider von Drillisch selbst auf das begleitende Übernahme-Angebot von United Internet reagiert haben. Konkret:

Drillisch: United Internet bietet 50 Euro je Aktie

Da Transaktionen mit Aktien des eigenen Unternehmens bei Insidern (wie Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat) in Deutschland meldepflichtig sind, habe ich mir die entsprechenden Meldungen angeschaut. Hier das Ergebnis: Ein Mitglied des Aufsichtrats hat 191.667 Drillisch-Aktien „eingeliefert“ im Rahmen des Übernahme-Angebots von United Internet. Dafür gab es der Meldung zufolge exakt 9.583.350,00 Euro. Ebenfalls 191.667 Drillisch-Aktien wurden von einem Vorstands-Mitglied eingeliefert.

Drillisch-Chart: finanztreff.de

Was mich wundert, ist die exakt gleiche Aktien-Anzahl. Interessant ist auch, dass diese Unternehmens-Insider im Rahmen des offiziellen Übernahme-Angebots verkauften – das bei 50 Euro je Drillisch-Aktie liegt. An der Börse hätte es mehr gegeben: Die Drillisch-Aktie notiert seit Mitte Mai über 50 Euro und ging am Freitag mit 54,17 Euro aus dem Xetra-Handel (siehe Chart oben).

Und hier noch das Zitat zum Tag:

“Die Deutschen trinken fast jeden Wein mit gleichem Genuss. Sie trachten eher danach, ihn durch die Kehle zu jagen, als ihn auf der Zunge zergehen zu lassen, und damit fahren sie wesentlich besser: Ihre Lust wird so auf viel üppigere und schnellere Weise befriedigt. Demgegenüber bedeutet die französische Sitte, aus Sorge um die Gesundheit nur zu zwei Mahlzeiten und selbst da mäßig zu trinken, dass man von den Gaben des Bacchus einen allzu kärglichen Gebrauch macht.”

-   Vor einigen Tagen gelesen in den „Essais“ (S. 170) von Michel de Montaigne

Michael VaupelEin Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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