Heard in New York: Wall Street legt weiter zu, Citigroup-Zahlen sorgen für Kauflaune, Apple nachbörslich unter Druck

Ein positives Zahlenwerk der Citigroup sorgte zum Wochenauftakt für Kauflaune an der Wall Street. Der unerwartete Rückgang der US-Industrieproduktion um 0,2 Prozent – Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet – bremste in der ersten Handelsphase noch ein wenig. Im weiteren Verlauf setzte sich die gute Stimmung aber immer mehr durch. Die US-Indizes bauten ihre Gewinne bis zur Schlussglocke deutlich aus. Der Dow Jones ging schließlich mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 11.144 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 gewann ebenfalls 0,7 Prozent auf 1.185 Zähler. Der NASDAQ stieg um 0,5 Prozent auf 2.481 Punkte.

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Citigroup schreibt wieder schwarz

Die Citigroup hat im abgelaufenen dritten Quartal dank geringerer Kreditausfälle wieder schwarze Zahlen. Nach einem Verlust von 3,24 Mrd. Dollar verdiente die US-Bankgesellschaft 2,15 Mrd. Dollar bzw. 7 Cents je Aktie. Damit verdiente das Unternehmen einen Cent mehr als von Analysten erwartet. Die Rückstellungen für faule Kredite sanken mit 5,9 Mrd. Dollar auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren. Die Citigroup-Aktie zog den gesamten Finanzsektor nach oben und ging mit einem satten Aufschlag von 5,6 Prozent aus dem Handel.

IBM übertrifft Erwartungen nur knapp

Nach Handelsende legte IBM seine Zahlen vor. Der Technologieriese steigerte den Umsatz um 3 Prozent auf 24,27 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn verbesserte sich um 12 Prozent auf 3,59 Mrd. Dollar bzw. 2,82 Dollar je Aktie. Analysten hatten ein Ergebnis von 2,75 Dollar je Aktie bei Erlösen von 24,12 Mrd. Dollar prognostiziert. Knapp über den Erwartungen, aber kein Grund zur Euphorie. Ebenso wie der Ausblick: IBM hob seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr auf mindestens 11,40 Dollar je Aktie an. Bislang hatte das Unternehmen einen Gewinn von mindestens 11,25 Dollar je Aktie in Aussicht gestellt. Analysten prognostizieren derzeit ein Ergebnis von 11,29 Dollar. Die IBM-Aktie, die mit einem Aufschlag von gut 1 Prozent geschlossen, verliert im nachbörslichen Handel rund 4 Prozent.

Apple schlägt Erwartungen, Aktie rutscht nach schwächerem Ausblick nachbörslich ab

Auch Apple präsentierte nachbörslich Zahlen. Der Technologiekonzern weitete den Umsatz im vierten Fiskalquartal um 67 Prozent auf den neuen Rekordwert von 20,34 Mrd. Dollar aus. Der Nettogewinn machte einen Sprung um 70 Prozent auf 4,31 Mrd. Dollar bzw. 4,64 Dollar je Aktie. Damit wurden die Prognosen einmal mehr klar geschlagen. Analysten hatten nur einen Gewinn von 4,06 Dollar je Aktie und Erlöse von 18,86 Mrd. Dollar erwartet. Die Zahl der verkauften Macintosh-Computer stieg um 27 Prozent auf 3,89 Millionen. Vom iPhone gingen 14,1 Millionen Stück über die Ladentheke und damit 91 Prozent mehr als im Vorjahr.

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Doch es gab auch kleine Wermutstropfen. Vom iPad wurden 4,19 Millionen Stück verkauft und damit deutlich weniger als erwartet. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal war nicht nach dem Geschmack der Börsianer. Apple rechnet mit einem Umsatz von 23 Mrd. Dollar, während Analysten nur Erlöse von 22,22 Mrd. Dollar prognostizieren. Mit seiner Gewinnprognose blieb der Konzern jedoch hinter den Erwartungen zurück: Apple stellt ein Ergebnis von 4,80 Dollar je Aktie in Aussicht, während Analysten derzeit ein EPS von 5,04 Dollar erwarten.

Die Apple-Aktie, die im regulären Handel bei 319 Dollar noch ein neues Allzeithoch erreicht hatte, war nach der Bekanntgabe der Zahlen für 20 Minuten vom Handel ausgesetzt und rutschte nach der Wiederaufnahme deutlich ab. Zuletzt wurden die Papiere im nachbörslichen Handel über 5 Prozent schwächer bei gut 301 Dollar notiert.