Before the Bell: ifo-Geschäftsklimaindex und Hexensabbat im Fokus, DAX und US-Futures geben nach

Der deutsche Aktienmarkt steht heute ganz im Zeichen des großen Verfallstages an den Terminmärkten. Der sogenannte dreifache Hexensabbat schüttelt viermal im Jahr die Märkte gehörig durcheinander. So auch heute. Der DAX fiel im Handelsverlauf unter die 7.000er Marke. Neben den Aktivitäten an den Terminmärkten belastet aber auch die gestern erzielte Einigung auf dem EU-Gipfel die Stimmung am Markt. Die genauen Maßnahmen sind ebenso wie die Kosten nach wie vor unklar. Der nun beschlossene, permanente Krisenmechanismus kann also nur bedingt überzeugen. Zudem sorgt auch die Herabstufung Irlands für Unruhe. Der Euro notiert bei über 1,32 Dollar etwas fester als am Donnerstag.

ifo-Geschäftsklimaindex abermals gestiegen

Erfreuliche Nachrichten kamen heute indes vom Münchner ifo-Institut. Das ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich, ausgehend von einem hohen Niveau, im Dezember nochmals verbessert. Konkret erhöhte sich der Gesamtindex von 23,4 Punkten im November auf 24,9 Punkte im Dezember. Im Dezember 2009 hatte der Index noch bei 5,5 Punkten gelegen. Dabei werden sowohl die Geschäftssituation als auch die Geschäftserwartungen besser eingeschätzt. Laut ifo zeichnet sich nun auch eine Verbesserung beim Konsum ab. Zudem werden vom Export wieder etwas stärkere Impulse erwartet.

Das Geschäftsklima im Zeitablauf

Die jeweiligen Wirtschaftsbereiche

Oracle kann Erwartungen übertreffen

Gute Nachrichten kamen am gestrigen Abend vom Softwarekonzern Oracle. Mit einem Umsatzanstieg um 47 Prozent auf 8,58 Mrd. Dollar, einem Nettogewinn von 1,87 Mrd. Dollar bzw. 37 Cents je Aktie und einem bereinigten EPS von 51 Cents lag man klar über den Erwartungen. Oracle wächst also weiter und kann dennoch die Gewinne weiter ausbauen. Ein starkes Zukunftssignal. Die Oracle-Aktie hat gestern bei 30,25 Dollar (-0,8 Prozent) geschlossen. In Frankfurt geht es derzeit 4,0 Prozent nach oben.

Research In Motion: Blackberry-Verkauf brummt

Ebenfalls überraschend positive Daten kamen vom BlackBerry-Hersteller Research In Motion. In den vergangenen drei Monaten haben die Kanadier rund 14,2 Millionen Geräte, das sind 40 Prozent mehr, ausgeliefert. Damit konnte RIM den Umsatz ebenfalls um 40 Prozent auf 5,5 Mrd. Dollar steigern. Der Gewinn verbesserte sich ähnllich stark auf 911 Mio. Dollar bzw. 1,74 Dollar je Aktie. In beiden Fällen wurden die Erwartungen geschlagen. Der Ausblick konnte ebenfalls überzeugen. Für das derzeit laufende Schlussquartal erwartet RIM Umsätze von 5,5 bis 5,7 Mrd. Dollar sowie ein EPS von 1,74 bis 1,80 Dollar. Die Aktie von Research In Motion hat gestern bei 59,23 Dollar (+0,1 Prozent) geschlossen. In Frankfurt geht es derzeit 1,1 Prozent nach oben.

US-Futures geben nach

Die Wall Street steht heute im Zeichen des Hexensabbats. Nach den gestrigen Zugewinnen infolge des guten Philly-Fed-Index, geht es heute wohl wieder leicht unten. Mit Spannung richtet sich der Blick auf einzigen Konjunkturdaten des Tages, die Frühindikatoren (November). Bei den Quartalszahlen bleibt es ebenfalls ruhig. Die US-Futures geben derweil leicht nach. Der S&P 500 verliert 0,1 Prozent und der NASDAQ 0,2 Prozent. In Frankfurt notiert der DAX bei 6.996 Punkten (-0,4 Prozent).