[ad#Google Adsense XL-rechts]Neues Jahr, neues Glück – so könnte man meinen, wenn es um die Zahl der Börsengänge geht. Die letzten Jahre waren in Sachen IPO schließlich eher bemitleidenswert. Im Jahresrückblick hatten wir ja auf die ersten drei großen erfolgreichen Börsengänge, Kabel Deutschland, Brenntag und Tom Tailor verwiesen. Auch Ströer wurde durchaus ein Erfolg. Daneben kamen aber noch zahlreiche kleinere Börsengänge, auf die auch der IR-Dienstleister Kirchhoff hinweist. Im Rahmen einer Studie hat man sich die vergangenen IPO-Jahre ganz genau angesehen. Im Jahr 2010 wagten demnach, trotz zahlreicher Absagen, 14 Unternehmen den Gang auf das Frankfurter Parkett. Mit ein bisschen Statistik wird auch deutlich, dass Börsengänge nach wie vor gewinnträchtig sein können. Laut Kirchhoff erreichte die höchste Zeichnungsrendite das chinesische Sanitär-Unternehmen Joyou mit +13,5 Prozent. Die beste Kursperformance verzeichnete wiederum das chinesische Modeunternehmen Kinghero mit +110 Prozent. Eine interessante Zahl zum Schluss ist dann auch die Höhe des gesamten Emissionsvolumens, das laut Kirchhoff bei 2,211 Mrd. Euro lag, nach 55,6 Mio. Euro im Jahr 2009. Angesichts des positiven Umfelds erwartet Kirchhoff nun eine Belebung des Marktes und rechnet mit rund 20 IPOs im Prime Standard. Eine interessante Größenordnung, von der auch der Privatanleger etwas haben könnte.
Dabei zeichnet sich ab, dass die IPO-Saison bereits in Kürze starten wird. Der Fahrrad-Hersteller Derby Cycle hatte vor kurzem überraschend erklärt, an die Börse gehen zu wollen. Inzwischen zeichnet sich ein Börsengang Ende Januar/ Anfang Februar ab. Laut der FTD soll es am 4. Februar soweit sein.(Dieser Termin wurde heute Mittag bestätigt!) Man wird sehen. Das Handelsblatt verweist unabhängig von den IPO-Terminen vor allem auf das verständliche Geschäftsmodell. Fahrräder bauen und verkaufen. Das dürfte auch den ein oder anderen Privatanleger locken, zumal wenn er mit einem der zahlreichen Radmarken wie Kalkhoff, Rixe, Raleigh oder Univega gute Erfahrungen gemacht hat. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 (per 30. September) konnte Derby Cycle rund 430.000 Fahrräder absetzen und damit Umsatzerlöse von rund 173 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von ca. 12 Mio. Euro erzielen. Ob der Börsengang ein Erfolg wird oder nicht, hängt nun von zwei Faktoren ab: Erstens dem Ausgabepreis, der trotz des momentan guten Umfelds nicht übertrieben hoch sein sollte und zweitens dem Börsenumfeld. Schlechte Nachrichten aus China oder von den PIGS-Staaten könnten die Märkte rasch kippen lassen und so einen Börsengang in der letzten Minute noch verhindern. Ich erinnere hier nur an die abgesagten Börsengänge im letzten Jahr, die fast alle mit der Begründung Eintrübung des Marktumfelds abgesagt wurden.
Weitere Kandidaten für einen Börsengang sind das Software-Unternehmen RIB, der Wäsche-Hersteller Schiesser, aber auch die Vorjahreskandidaten Hochtief Concessions. Daneben sind auch immer wieder der Versicherer Talanx, die Reederei Hapag-Lloyd, der Industrieausrüster Norma Group, das Outdoor-Unternehmen Jack Wolfskin und der Modediscounter Takko im Gespräch für einen Gang an die Börse. Von den genannten Unternehmen dürfte vor allem RIB schon bald Schlagzeilen machen, denn auch hier soll es bereits im ersten Halbjahr an die Börse gehen.
Und auch außerhalb von Deutschland dreht sich das IPO-Karussell. Man denke nur mal an Groupon oder das Hafengeschäft von Hutchinson.