Österreichische Post: Attraktive Dividende

Bildquelle: Pressefoto Österreichische Post AG

Diblo Nachgefragt

In unserer Interview-Reihe wollen wir Unternehmen aus der D-A-CH-Region die Möglichkeit geben, sich kurz und knapp zu präsentieren. Die Idee hinter “Die Börsenblogger nachgefragt” ist es, wenig bekannte Unternehmen vorzustellen, um so auch das Interesse von Investoren zu wecken, die bisher nur auf deutsche Blue Chips fixiert waren. Neben dem anfänglichen Standardfragebogen wird künftig jedes Quartal bzw. Halbjahr der Gesprächsfaden erneut durch aktuelle Fragen aufgenommen. Wir hoffen dadurch, auch ein wenig einen kleinen Teil zur Verbesserung der Aktienkultur beitragen zu können.

Harald Hagenauer, Head of Investor Relations bei der Österreichischen Post AG
Harald Hagenauer, Head of Investor Relations bei der Österreichischen Post AG

Heute richtet sich der Blick auf den im österreichischen Leitindex ATX notierten Logistikkonzern Österreichische Post (WKN A0JML5). Als Gesprächspartner stand uns Harald Hagenauer, Head of Investor Relations bei der Österreichischen Post AG, Rede und Antwort.

Die Börsenblogger: Erklären Sie kurz, was ihr Unternehmen macht?

Harald Hagenauer: Die Österreichische Post ist mit einem Jahresumsatz von 2,3 Mrd. Euro und rund 23.000 Mitarbeitern Österreichs führender Logistik- und Postdienstleister. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen die Beförderung von Briefen, Werbesendungen, Printmedien und Paketen sowie diverse Logistiklösungen. Das Filialnetz der Österreichischen Post mit knapp 1.900 eigen- und fremdbetriebenen Geschäftsstellen zählt zu den größten Privatkundennetzen des Landes und bietet seinen Kunden in ganz Österreich hochwertige Produkte und Services in den Bereichen Post, Bank und Telekommunikation. Die Österreichische Post ist zudem in dreizehn europäischen Ländern vor allem in Wachstumssegmenten wie Paket & Logistik sowie unadressierte Sendungen tätig.

Die Börsenblogger: Nennen Sie die drei wichtigsten Elemente ihrer Equity-Story

Harald Hagenauer: Solide, berechenbar und verlässlich – so möchte die Österreichische Post gegenüber ihren Investoren auftreten. Dass diese Attribute auf das Unternehmen zutreffen, hat es in den vergangenen Jahren eindringlich bewiesen. Das attraktive Investmentprofil der Post fußt dabei auf vier Säulen – einem soliden Geschäftsmodell (1) mit einer starken Bilanz und soliden Cashflows (2), welche wiederum eine attraktive Dividendenpolitik (3) ermöglichen. Auf dieser Grundlage steht die Post zu ihrem klaren Commitment zu halten, was sie verspricht (4).

Die Börsenblogger: Welches sind die drei bedeutendsten Punkte für ihr Geschäft in den nächsten Jahren?

Harald Hagenauer: Die Österreichische Post will ihre Marktführerschaft im heimischen Brief und Paketgeschäft verteidigen. Besonderes Augenmerk gilt daher der Sicherung einer weiterhin sehr hohen Servicequalität. Nur mit attraktiven Angeboten, die konkrete Bedürfnisse der Kunden befriedigen kann die Österreichische Post langfristig erfolgreich sein. Daher setzt sie auf laufende Innovation im Leistungsportfolio, um die Convenience für ihre Kunden stetig zu erhöhen.
Zur Kompensation rückläufiger Absatzmengen bei Briefen verfolgt die Österreichische Post eine fokussierte Wachstumsstrategie. Im Vordergrund steht hier zunächst das Paket- und Logistikgeschäft. Zum einen werden Wachstumschancen in Südost- und Osteuropa genutzt und zum anderen die Aktivitäten in der Pharmalogistik verstärkt. Im Briefbereich wird neben der CEE-Präsenz v. a. der Bereich Mail Solutions ausgebaut.
Die Österreichische Post setzt auf eine kontinuierliche Steigerung der Effizienz in allen Bereichen. Wesentlichen Anteil an der Festigung der Kostenführerschaft haben regelmäßige Investitionen in die Modernisierung der Logistikinfrastruktur, von neuen Anlagen für die Sortiertechnik bis zu Handhelds für die Zusteller. Auch die Prozess- und Personalkosten werden laufend überprüft und optimiert.

Die Transportwege der Österreichischen Post sind vielfältig
Die Transportwege der Österreichischen Post sind vielfältig

Die Börsenblogger: Welche sind die wichtigsten Entwicklungen in Ihrer Branche?

Harald Hagenauer: Das Geschäft mit Post- und Logistikdienstleistungen ist von mehreren – teils gegenläufigen – Langfristtrends geprägt. Die wohl größte Herausforderung im Postgeschäft besteht in der fortschreitenden Substitution des klassischen Briefs durch elektronische Kommunikationsformen, vor allem E-Mails. Postanbieter reagieren auf diese Situation mit verschiedenen neuen Angeboten. Sie bestehen zumeist in einer Kombination von klassischer und digitaler Kommunikation, etwa der so genannten dualen Zustellung von Briefen.
Doch das Internet hat in der Post- und Logistikbranche auch für sehr positive Impulse gesorgt. Die Konsequenz aus dem rasanten Wachstum des Online-Shopping: Paketsendungen vor allem an Privatkunden nehmen stark zu. Zusätzliche Impulse für das Paketgeschäft liefert die zunehmende Internationalisierung der Handelsströme. Internationale Sendungen sind deshalb ein weiterer wichtiger Faktor für das Wachstum des europäischen Kurier-, Express und Paketmarkts (KEP), das in der Regel über der BIP-Zunahme liegt.
Mehr Wettbewerb und damit auch mehr Chancen für Wachstum brachte die Liberalisierung der europäischen Postmärkte. Die letzten acht Briefmärkte in Ost- und Mitteleuropa wurden 2013 vollständig liberalisiert.
Auch die Ökologisierung nimmt bei Post- und Logistikdienstleistungen eine immer wichtigere Rolle ein. Die wachsende Bedeutung des Klimaschutzes und die steigende Nachfrage nach ressourcenschonenden Gütertransporten haben etwa die Österreichische Post dazu veranlasst, eine CO2-neutrale Zustellung von Sendungen in Österreich zu entwickeln, die eine Belastung der globalen Klimabilanz vermeidet.

Die Börsenblogger: Was bietet ihr Unternehmen besonderes für Kleinanleger?

Harald Hagenauer: Die Österreichische Post ist ein zuverlässiger und berechenbarer Partner gegenüber all ihren Aktionären. Die Nachhaltigkeit der Dividendenpolitik ist für alle langfristig orientierten Anleger besonders wichtig: Der operative Cashflow der Post ist stark genug, dass sie eine attraktive Dividende an die Eigentümer abliefern und gleichzeitig weiterhin in die Zukunft investieren kann.

Die Börsenblogger: Vielen Dank für das Interview.

Die Reihe wird in den nächsten Wochen unregelmäßig fortgesetzt.

Bildquellen: Pressefotos Österreichische Post