T-Mobile US fusioniert mit Sprint

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508) und der japanische Sprint-Hauptgesellschafter SoftBank (WKN: 891624 / ISIN: JP3436100006) wollen ihre beiden US-Mobilfunktöchter im Rahmen eines Aktientauschs zusammenzuführen. Für jeweils 9,75 Sprint-Anteile (WKN: A1W1XE / ISIN: US85207U1051) erhalten deren Aktionäre eine neue Aktie der T-Mobile US (WKN: A1T7LU / ISIN: US8725901040) ohne bare Zuzahlung, teilte die Telekom mit.

T-Mobile US, ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom, und Sprint, ein Tochterunternehmen der Softbank, haben eine verbindliche Vereinbarung abgeschlossen, die beiden Gesellschaften zu einem größeren Unternehmen zusammen zu führen. Die T-Mobile US übernimmt hierbei alle Sprint-Anteile. Für jeweils 9,75 Sprint-Anteile erhalten deren Aktionäre im Gegenzug eine neue Aktie der T-Mobile US ohne bare Zuzahlung. Die Zahl der ausgegebenen T-Mobile US-Aktien wird folglich von ca. 865 Mio. auf ca. 1,29 Mrd. Aktien steigen, berichtete der Bonner Konzern in seiner Pressemitteilung Ende April.

Fusion verspricht Wachstum

Nach Abschluss der Transaktion hält die Deutsche Telekom ca. 42% der T-Mobile US-Aktien, die japanische Sprint-Mutter Softbank sei zu 27% beteiligt und freie Aktionäre zu ca. 31%. Die Softbank und die Telekom einigten sich darauf, dass die Telekom die Stimmrechtskontrolle haben wird. Die Telekom könnte damit die neue Gesellschaft in der Bilanz behalten, was für den Gesamtkonzern Wachstum verspricht, da sich das US-Geschäft zu einem Umsatz- und Gewinnbringer entwickelt hat.

Das Transaktionsvolumen soll sich auf USD 150 Mrd. belaufen, den Barwert der Synergien soll USD 43 Mrd. betragen. Die Kartellbehörden müssen dem Deal jedoch noch zustimmen. In der Vergangenheit scheiterten bereits zwei Anläufe zur Fusion der Telekom-Tochter mit dem kleineren Mobilfunk-Konzern Sprint: 2014 hatte die US-Regierung den Deal blockiert. Vor einigen Monaten misslang erneut eine Fusion, weil sie sich nicht auf Preis und Besitzverhältnisse einigen konnten.

Druck auf Verizon und AT&T

Aus dem Zusammenschluss entstünde ein Konzern mit ca. 127 Mio. Kunden, der den beiden US-Konzerne Verizon (WKN: 868402 / ISIN: US92343V1044) und AT&T (WKN: A0HL9Z / ISIN: US00206R1023) härtere Konkurrenz bietet. Zusammen brächten die Unternehmen es auf einen Börsenwert von ca. USD 80 Mrd. Eine Verbindung würde beiden Unternehmen auch zu einer besseren Position beim Aufbau der Netze für die Zukunftstechnologie 5G verhelfen. Dafür werden zwar hohe Investitionen fällig, gemeinsam könnten die Firmen jedoch ihren 5G-Aufbau deutlich beschleunigen, berichtete die Tagesschau.

Neben der Akquirierung muss die Telekom in den Ausbau seiner Netzinfrastruktur investieren, besonders in Deutschland. Ansonsten wandern Kunden an Anbieter mit schnelleren Internetleitungen ab. Die vereinbarte Übernahme des Kabelanbieters Unitymedia durch Vodafone erhöht hierbei den Druck. Vodafone hatte bereits angekündigt, Unitymedia und andere Töchter von Liberty Global für EUR 18,4 Mrd. übernehmen zu wollen, berichtete das Handelsblatt.

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Bildquelle: Pressefoto Deutsche Telekom