70 Jahre Währungsreform – noch immer können die Deutschen nicht von der D-Mark lassen

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Bundesbank

Sie zählt zu den Gründungsmythen der Bundesrepublik: Die Währungsreform von 1948. Am 20. Juni 1948 wurde in den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands die Reichsmarkt abgeschafft. Ab dem 21. Juni 1948 war die Deutsche Mark oder kurz D-Mark alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel. Es folgten 70 bewegte Jahre.

Über Nacht. Einer der Gründerväter der neuen Erfolgswährung war Ludwig Erhard, der spätere Bundeskanzler. Die Einführung der D-Mark wurde mit aller nötigen Geheimhaltung vorbereitet, so dass am 20. Juni, der 1948 auf einen Sonntag fiel, die Sofortausstattung als sogenannte Kopfgeld in bar an jedermann ausgegeben werden konnte. Dabei wurde an Einzelstehende bzw. „Haushaltsvorstände“ ein Kopfgeld in Höhe von 40 D-Mark, in der Regel als ein Zwanzig-Mark-Schein, zwei Fünf-Mark-Scheine, drei Zwei-Mark-Scheine, zwei Ein-Mark-Scheine und vier Einhalb-Mark-Scheine. Jeder natürlichen Person wurden einen Monat später 20 D-Mark in bar ausgezahlt. Soweit die Anfänge.

Die harte D-Mark. Im Zuge des deutschen Wirtschaftswunders und Exporterfolge der deutschen Wirtschaft wurde auch die D-Mark immer wichtiger. Da die Bundesbank, die im vergangenen Jahr 60 Jahre alt wurde, einen harten geldpolitischen Kurs fuhr, war die D-Mark im Vergleich zu den europäischen Nachbarn deutlich stärker. Diese Dominanz wurde dann auch bei der Einführung des Euro spürbar.

Geliebte D-Mark. Viele Deutsche trauern auch rund anderthalb Jahrzehnte nach ihrem Ende immernoch ihrer D-Mark hinterher. Laut der Bundesbank sind noch immer Banknoten und Münzen im Wert von 12,6 Mrd. D-Mark in Umlauf – das entspricht 6,4 Mrd. Euro.

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FAZIT. Die Vermutung liegt nahe, dass ein Großteil des Geldes als Schwarzgeld in dubiosen Quellen liegt und nicht den Weg in den Euro finden wird. Aber es ist ebenso sicher, dass in so manchen Haushalten noch D-Mark-Bestände gehortet werden. Dabei wäre es doch weitaus sinnvoller diese Bestände bei der Bundesbank in Euro zu tauschen und einer renditeträchtigen Bestimmung zuzuführen: Der Anlage in Aktien. Das Renditedreieck des DAI verdeutlicht anschaulich, was passiert wäre, wenn man mit Einführung des Euro zum Jahreswechsel 2001/02 auf DAX-Papiere gesetzt hätte. Wer also Ende 2001 entsprechende Aktien kaufte und bis Ende 2017 hielt, erzielte in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von 5,9 Prozent. Das wäre doch deutlich besser, als heute immer noch einen 100-Mark-Schein zu besitzen, oder?

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage und beim alltäglichen Lebensgenuß

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Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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