Von Apple, einem Volltreffer bei Twitter und den US-Arbeitsmarktdaten

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Lassen wir einmal diese Woche Revue passieren. Wenn eines das Geschehen an der Wall Street, wie auch beim DAX und an den anderen globalen Aktienmärkten dominiert hat, dann der zunehmende Verkaufsdruck bei den Staatsanleihen des Euroraums. Weltweit gehen institutionelle Anleger zunehmend eine Wette auf steigende Renditen ein.

Nicht zuletzt deshalb zieht der Euro gegenüber dem US-Dollar an. Erst bei 1,15 Dollar sollte dieser Trend auf ersten Widerstand stoßen. Habe ich Recht, sollte damit auch der Gegenwind beim DAX kurzfristig anhalten. 11.200 Punkte, here I come! Sollte der US-Arbeitsmarktbericht, der am 8. Mai gemeldet wird robust ausfallen, bekommt der US-Dollar wieder bessere Karten.

Das Opfer der Woche waren die Aktien von Twitter (WKN A1W6XZ). Ich hatte dazu geraten im Vorfeld der Ereignisse Kursgewinne zu sichern, und habe damit einen Volltreffer gelandet. Über 25 Prozent hat der Wert verloren, was meiner Meinung nach stark übertrieben ist. So schlecht war das Quartal dann doch nicht. Das eigentliche Problem liegt woanders: Das Management hat die Glaubwürdigkeit verspielt. Mein Rat: Der CEO muss gehen!

In den Schlagzeilen stand auch Oracle (WKN 871460). Angeblich soll der Konzern Interesse an Salesforce.com (WKN A0B87V) haben. Eine Finte, wie ich meine. Mag sein, dass sich Salesforce darauf vorbereitet einen Übernahmeversuch abzuwehren. Es ist aber fraglich, ob das Angebot von Oracle kommen wird.

Auch Apple (WKN 865985) soll hier nicht unter den Tisch fallen. Es war ein Super-Quartal, zumal die Erwartungen extrem hoch waren. Die Kursziele explodieren auf breiter Front, mit dem höchsten Ziel nun bei 190 Dollar. Auch wenn die Aktie seit der Meldung an Wert verloren hat, würde ich mich der Aktie nicht in den Weg stellen.

Trotz der schwachen Tendenz an der Wall Street, hält sich der technische Schaden im S&P 500 in Grenzen. Eng wird es erst dann, wenn der Index unter die Marke von 2070 bricht. Beim DAX besteht hingegen die Gefahr, dass wir zuerst 11.200 testen. Im schlimmsten Fall geht die Reise bis auf 11.000 Punkte. Europas beste Short-Idee ist der Schweizer SMI Index, der technisch wichtige Marken durchbrochen hat.

In der kommenden Woche wird es einige Highlights geben: Am Donnerstag stehen die Ergebnisse der britischen Parlamentswahlen an. Von deren Ausgang hängt schließlich ab, ob das Königreich auf eine Volksabstimmung über den EU-Verbleib zusteuert. Neben dem „Grexit“ würden wir dann ganz schnell auch die Debatte bezüglich des „Brexit“ bekommen…

An der Wall Street wird richten sich die Blicke auf den Freitag. An dem Tag werden die Arbeitsmarktdaten für den April gemeldet.

In diesem Sinne, Ihnen allen ein
erholsames und verlängertes 1.Mai-Wochenende!
Aus New York, von der Wall Street,
Ihr Markus Koch

MarkusKochEin Beitrag von Markus Koch.

Er ist das Gesicht der Wall Street. 1996 berichtete Markus Koch erstmals fürs Fernsehen von der New Yorker Aktienbörse. Seitdem steigt seine Bekanntheit und Beliebtheit stetig. Sein Themenspektrum umfasst weit mehr als nur die Wall Street und Börse. Auch die übergeordneten Themen aus internationaler Wirtschaft und Politik bezieht er in seine Beiträge ein. Sein kostenloser weekly-Newsletter unter www.markuskoch.de spiegelt dieses wider.

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