Wienerberger: Dem Ziegelproduzenten wieder eine Chance geben?

Ja das Börsenjahr 2011 war im Wiener ATX alles andere als schön. Aber an der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt. Also schauen wir uns mal im Austria Index nach schönen Chancen um. Wienerberger vielleicht?

Gegründet 1819 in Wien und seit 1869 im amtlichen Handel der Wiener Börse blickt Wienerberger auf eine traditionsreiche Unternehmensgeschichte zurück. Erst im Jahre 1986 wurde die dynamische Expansion gestartet, die sich seit Einführung des Value Management 1997 auf Baustoffe konzentriert. Damit stieg Wienerberger innerhalb weniger Jahre vom lokalen österreichischen Ziegelproduzenten zur weltweiten Nummer 1 bei Ziegel auf. Die Zahl der Werke wuchs in dieser Zeit von 11 auf derzeit gruppenweit 245 Werke in 27 Ländern. Dies war eine kurze Beschreibung von der Homepage.

Und weiter heißt es da: „Im Jahr 2010 ist die erhoffte konjunkurelle Erholung am Wohnungsneubau nicht eingetreten. Zudem wurde die Nachfrage nach Baustoffen durch die widrigen Witterungsverhältnisse stark eingeschränkt, denn der lange und schneereiche Winter in den ersten drei Monaten in Europa und den USA, Überschwemmungen in Osteuropa im April und Mai sowie der frühe, heftige Wintereinbruch gegen Jahresende haben die Bautätigkeit teilweise zum Erliegen gebracht. Dank Kosteneinsparungen und besser Kapazitätsauslastungen konnte das operative EBITDA trotzdem etwas verbessert werden.“

Und nochmals weiter: „Wir sehen dem Jahr 2011 trotz eingeschränkter Visibilität auf die Märkte Osteuropas und Nordamerikas zuversichtlich entgegen, da für den Wohnungsneubau in Westeuropa eine stabile und leicht positive Entwicklung prognostiziert wird.“

Wann die Wiener Jungs das auf die HP gestellt haben – i don´t know. Aber: Im November 2011 konnte man bei den letzten Zahlen-Veröffentlichungen überzeugen. Der weltgrößte Ziegelhersteller Wienerberger hielt damals trotz der schwachen Wohnungsbauwirtschaft in vielen Ländern Europas an seinen Geschäftszielen fest. Im laufenden Jahr erwartet das österreichische Unternehmen nach Angaben weiterhin einen Nettogewinn. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll auf 250 bis 260 Millionen Euro steigen, was einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Inklusive eines positiven Einmaleffekts aus einer Übernahme werde das Ebitda voraussichtlich zwischen 280 und 290 Millionen Euro liegen. CEO Scheuch sagte damals ebenso: „Ich gehe davon aus, dass wir durchaus wieder wachsen können – entgegen wahrscheinlich sehr schwierigen Markttrends – das muss unser Zielsetzung bleiben“.

Dennoch gibt es nichts zu beschönigen. Die Aktie hat mächtig gelitten. 2007 haben wir noch Kurse von mehr als 55 Euro gesehen. Heute? Um die 8 Euro. Aber auf diesem Niveau ist meiner Ansicht nach das Papier eine Trading-Chance wert. Wienerberger hat schon in 2009 gezeigt, wie schnell eine Aktie abgehen kann. Da hat sich der Wienerberger-Kurs von den Tiefstmarken in knapp einem halben Jahr mehr als verdreifacht. Auch wenn Analysten die Zielmarken der Aktien gerade runtersetzen. Wienerberger ist kein KMU sondern ein Weltkonzern- da sollte man mehr vertrauen haben. Man sollte sich vor Augen halten. Die Aktie notiert derzeit unter Buchwert! Also wer da nicht mal ne kleine Position eingehen möchte?

Heute notiert die Aktie deutlich fester, bei über 8,25 Euro.

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Zuletzt hatte man eine Anleihe mit einem Volumen von 200 Mio. Euro erfolgreich platziert. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 3,5 Jahren und einen jährlichen Kupon von 5,0 %. Der weltweit größte Ziegelproduzent und die Nummer 1 bei Tondachziegel in Europa ist also nicht tot…