Q-Cells&Co: ÖkoDAX – das Ende eines grünen Traums?

Es ist gar nicht so lange her, dass Deutschland als Vorreiter in Sachen grüner Technologien galt. Vor allem der Solarbranche wurde eine strahlende Zukunft vorausgesagt und so lange die Subventionen der Bundesregierung noch flossen, konnte die Branche auch beeindruckende Wachstumszahlen vorweisen. Stellvertretend für den Aufstieg der grünen Zukunftstechnologien stand der Öko DAX, der die Wertentwicklung der Branchengrößen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien abbildete.

Die Zeiten haben sich aber mittlerweile drastisch geändert, vor allem die einstmals blühende Solarbranche befindet sich seit geraumer Zeit auf dem absteigenden Ast. Nicht wenige sagen sogar das Ende der gesamten deutschen Solarbranche innerhalb der nächsten Jahre voraus. Die Unternehmen haben mit einer immer stärker werdenden Billiglohnkonkurrenz aus China zu kämpfen. Genauso machen den Unternehmen die zurückgehenden Subventionen zu schaffen. In den Ländern Südeuropas, wo nun einmal die Sonne häufiger scheint als hierzulande werden Projekte gestrichen, da die Regierungen sparen müssen und häufig die Förderungen für Erneuerbare Energien als erstes betroffen sind.

Nachdem bereits Unternehmen wie Solarhybrid, Solon oder auch Solar Millennium Insolvenz anmeldeten, stellt die Insolvenz von Q-Cells insgesamt einen traurigen Höhepunkt dar, denn das Unternehmen war einstmals der größte Hersteller von Solarzellen auf der Welt. Es gab sogar Spekulationen darüber, dass Q-Cells das erste ostdeutsche DAX-Unternehmen werden könnte.

Bildschirmfoto 2012-04-04 um 12.28.23.png

Quelle: comdirect

So sehr man allerdings enttäuscht über den Untergang der deutschen Solarindustrie sein mag, muss man beachten, dass es den Chinesen in kürzester Zeit gelungen ist die Preise für Solaranlagen zu senken. Der Plan war es irgendwann bezahlbare grüne Techniken zu entwickeln, mit denen die Menschheit das Ende der fossilen Energieträger einleiten kann. Doch in der Bequemlichkeit in der sich die Solarbranche hierzulande aufgrund sprudelnder Subventionen befand, wären die Preise ohne den Druck aus Asien womöglich auf Jahrzehnte unbezahlbar geblieben.

Ein ähnliches Schicksal wie der Solarbranche scheint derzeit auch der Windkraftindustrie zu drohen, denn auch in diesem Fall drängen die chinesischen Hersteller auf die Weltmärkte. Auch in diesem Fall haben die Windkraftanlagenhersteller aus China erhebliche Kostenvorteile. Lediglich die Nachteile bei der Qualität scheinen die Hersteller aktuell daran zu hindern die Vorherrschaft zu übernehmen…