Solarworld: Strafzölle als Rettung der Solarbranche?

Na das sind doch einmal gute Nachrichten für die tief in der Krise steckende Solarbranche in den USA und Europa. Weniger gut ist die Ankündigung der US-Regierung Strafzölle für chinesische Solarimporte zu erheben für den freien Handel auf den Weltmärkten und für die Forderung nach bezahlbarem Sonnenstrom.

Die Zölle sollen zwischen 31 und 250 Prozent liegen und für einen fair geführten Wettkampf zwischen den US-Herstellern und den durch die Zentralregierung subventionierten Herstellern aus China sorgen. Diese können ihre Produkte aufgrund dieser Subventionierung unter den Herstellungskosten anbieten.

Besonders die Aktie von Solarworld konnte von dieser Ankündigung profitieren und sich zwischenzeitlich an die TecDAX-Spitze setzen. Solarworld hofft, dass die US-Regierung mit ihrer Aktion nicht die einzige bleibt. Laut Unternehmenschef Frank Asbeck sollte auch Brüssel in diesem Punkt aktiv werden. Es stellt sich allerdings die Frage, ob das nun die Wende für die krisengeschüttelte Solarbranche bedeutet.

Es besteht die Gefahr, dass es von Seiten der chinesischen Regierung zu Gegenreaktionen kommt. Und ein Handelskrieg bedeutet nie etwas Gutes. Außerdem war der Nachfrageanstieg bei den Solarzellen zum größten Teil den gesunkenen Preisen zu verdanken. Sollten die Hersteller die Zölle einfach an die Kunden weitergeben, würde dies die Nachfrage negativ beeinflussen.

Ebenso könnten auf diese Weise unrentable Unternehmen am Leben erhalten werden. Die Solarbranche hat es nicht geschafft die Zeit der starken Subventionierung zu nutzen um sich für die Zeit ohne staatliche Stützräder vorzubereiten. In der letzten Zeit wurde deutlich, dass eine Konsolidierung notwendig ist. Diese wird somit womöglich künstlich hinausgezögert.