Nun machte Microsoft (WKN 870747) die Übernahme von Yammer perfekt. Der Social-Media-Anbieter für die interne Kommunikation im Büro wird häufig auch als das „facebook für den Arbeitsplatz“ bezeichnet und soll durch die Übernahme als ein immer stärker werdender Konkurrent Bereich der Bürosoftware aus dem Weg geräumt werden sowie natürlich gleichzeitig zum wachsenden Geschäftserfolg von Microsoft beitragen.
Insgesamt muss der Software-Riese bei dem Deal 1,2 Mrd. US-Dollar in bar bezahlen. Yammer wurde 2008 gegründet und zählt mehr als 200.000 Unternehmen und etwa 5 Mio. Personen zu seinen Nutzern. Dabei wird der Schritt von Microsoft als eine Vorsichtsmaßnahme gesehen, denn mit diesen Nutzerzahlen hätte Yammer die beherrschende Stellung von Microsoft im Bereich der Bürosoftware in Gefahr bringen können.
Dieser Zukauf kommt kurze Zeit, nachdem Microsoft seine beiden neuen Projekte Windows Phone 8 und das eigene Tablet „Surface“ vorgestellt hat. Dabei dürfte der Angriff mit dem eigenen Tablet-PC dem großen Konkurrenten Apple (WKN 865985) und seinem Erfolgsmodell iPad dienen, allerdings könnte Microsoft mit diesem Schritt eher die langjährigen Partner wie Dell (WKN 121092), Hewlett-Packard (WKN 851301) und Acer (WKN 552863) verärgern, die ebenfalls Tablet-PCs mit dem neuen Windows 8-Betriebssystem angekündigt haben.
Daneben soll das Betriebssystem Windows Phone 8, das sehr nahe an das so erfolgreiche und weit verbreitete PC-System angelegt ist, den Erfolg im lukrativen Smartphone-Sektor bringen. Mit der Nähe zum PC-System möchte Microsoft den Wiedererkennungswert für die Nutzer erhöhen, aber vor allem die Programmierung für die Entwickler erleichtern. Hierbei ist das Angebot an Apps ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Denn die beiden erfolgreichsten Systeme Android von Google (WKN A0B7FY) und das iOS von Apple haben eine wesentlich größere Zahl von Anwendungen im Angebot, als dies bei Windows Phone der Fall ist.
