Strabag verbucht Rekord beim Auftragsbestand

So langsam geht die UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine zu Ende. Dabei musste das größte österreichische Bauunternehmen, Strabag (WKN A0M23V) schon vor dem Beginn der EM mit einer zurückgehenden Auftragsdynamik aus Polen fertig werden. Die Österreicher hatten beispielsweise von Aufträgen im Bereich des Straßenbaus im Vorfeld der EM profitieren können.

Außerdem bekommt Strabag die Folgen der Euro-Krise zu spüren. Denn in Folge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten mussten einige öffentliche Bauvorgaben zurückgefahren werden. Demnach fiel der Verlust im ersten Quartal des Jahres etwas größer als im Vorjahresquartals aus. Dabei ist ein Verlust, aufgrund der saisonalen Eigenschaften des Baugeschäfts nicht ungewöhnlich.

Im ersten Quartal ging der Umsatz des Strabag-Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf 2,18 Mrd. Euro zurück. Bei der Gesamtleistung ging es um etwa 2 Prozent auf 2,26 Mrd. Euro nach unten. Beim Periodenergebnis nach Anteilen Dritter wurde ein Verlust von 150,6 Mio. Euro erzielt und damit deutlich mehr als der Verlust von 117,5 Mio. Euro im Vorjahr.

Positiv zeigte man sich auf Unternehmensseite allerdings über den Auftragsbestand des Konzerns. Dieser verbesserte sich sogar auf einen Rekordwert von 15,7 Mrd. Euro. Dabei profitierte Strabag vom soliden Geschäft im deutschen Hoch- und Ingenieurbau und zwei neuen Großaufträgen in Italien und Deutschland. Demnach fügte allein das Projekt „Pedemontana Lombarda“, die Autobahnumfahrung der Stadt Mailand, dem Auftragsbuch von Strabag rund 1 Mrd. Euro hinzu. Daneben darf Strabag über eine deutsche Tochtergesellschaft am Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ mitarbeiten.

Die zukünftige Entwicklung wird Strabag nach der Hauptversammlung im Juni 2014 ohne seinen langjährigen Chef und Hauptaktionär Hans Peter Haselsteiner bewältigen müssen. Sein Nachfolger soll der Chef der Deutschland-Tochter des Unternehmens, Thomas Birtel werden. Laut Haselsteiner sei er die „natürliche Wahl“. „Er ist jung genug, um den Konzern dynamisch zu führen, alt genug, um Risiken, die nicht beherrschbar sind, zu vermeiden, und durch seine Funktion als Vorstandssprecher der Strabag AG, Köln, ausgezeichnet vorbereitet, ein noch größeres Schiff zu steuern“, sagt Haselsteiner.