Schlag ins Kontor

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Eine weitere Woche im Jahreskreis 2020 nähert sich ihrem natürlichen Ende, und auch diesmal war allerlei Kurioses geboten. So wurde das Rettungspaket für die Lufthansa abgesegnet, womit die Airline vor der harten Sanierung in der Insolvenz gerettet werden konnte. Ob das nun gut oder schlecht ist, darüber darf weiter diskutiert werden, nicht immer führen derartige Maßnahmen ja zum gewünschten Erfolg. Der scheint auch bei Wirecard endgültig der Vergangenheit anzugehören, denn für die Aktie ging es noch einmal deutlich tiefer. Dabei dürfte der Boden nach dem jüngsten Schlag ins Kontor längst nicht erreicht sein; gerade erst hat die Bank of America, kurz BofA, als neues Kursziel einen Euro ausgegeben. Passend dazu stellte das Unternehmen (Wirecard, nicht die BofA) gestern als erster DAX-Wert überhaupt einen Antrag auf Insolvenz, die Aktie musste vorübergehend vom Handel ausgesetzt werden und fand sich anschließend bei 2,50 Euro wieder. Abwärts ging es zwischenzeitlich allerdings auch für den DAX:

Willkommen zurück!

Der krachte im (Wochen-)Tief auf 11.957 Zähler, womit sowohl der GD200 (der aktuell nahezu waagrecht bei 12.156 verläuft) als auch die 12.000er-Schwelle sang- und klanglos unterboten wurden. Immerhin konnten beide Chartmarken per Tagesschluss direkt zurückerobert werden, wir werfen dennoch den Blick zuerst zur Unterseite – die nächsten Unterstützungen unterhalb der 12.000er-Barriere sind, soviel ist bekannt, bei 11.800 und 11.500 zu finden, es folgt das 2019er-Augusttief bei 11.266, im Anschluss könnte die 11.000er-Marke erneut auf den Prüfstand gestellt werden. Wie wahrscheinlich das ist? Zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen – zwischen der Rekorderholung des ifo-Geschäftsklimaindex und neuen Strafzöllen aus Washington ist im Moment so ziemlich alles möglich, das die Märkte in die eine oder die andere Richtung pushen kann. Was uns unweigerlich zur Oberseite bringt:

Dieser Weg…

Die besteht zuallererst, die klassische Trendfolge lässt grüßen, aus der 200-Tage-Linie, die nun idealerweise nicht mehr unterboten werden sollte. Stattdessen würde es Zeit für die nächste Pullback-Bewegung, und die könnte den Index erneut – denn da waren wir in dieser Woche auch schon einmal – über die markante Volumenspitze rund um 12.400 Punkte katapultieren. Von dort aus wäre es dann kein allzu weiter Weg mehr bis ans amtierende Junihoch bei 12.913 oder, noch besser, gleich hin zur runden 13.000er-Marke. Darüber wartet dann der Bremsbereich an der 13.200er-Hürde, aber das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte. Bleiben wir im Hier und Jetzt, da steht der Index zunächst vor der Bewährungsprobe, den langfristigen Durchschnitt zu verteidigen. Und das wird, Stichwort Fehlausbruch bzw. Oszillation um die 200-Tage-Linie, möglicherweise noch ein paar mehr Sitzungen in Anspruch nehmen!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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