Die Alten müssen gehen…

Es ist schon einige Zeit her, dass neue Mitglieder im deutschen Leitindex DAX aufgenommen wurden. Zuletzt ersetzte HeidelbergCement den Stahlhersteller Salzgitter im Juni 2010. Nun können wir mit Wirkung zum 24. September allerdings gleich zwei neue Mitglieder im wichtigsten deutschen Aktienindex begrüßen. Dabei haben sowohl die beiden Aufsteiger Continental und Lanxess als auch die beiden Absteiger MAN und Metro eine bewegte DAX-Geschichte hinter sich. Aber auch im ATX kommt Bewegung…

Für den Autozulieferer Continental ist es mittlerweile der zweite Wiederaufstieg in den DAX. Dabei zeigte der Aktienkurs des Unternehmens ein beeindruckendes Comeback, nachdem das Papier infolge des Übernahmeversuchs durch den Konkurrenten Schaeffler im Jahr 2008 abgestürzt war. Im Fall des Spezialchemieherstellers Lanxess ist es ebenfalls eine Art Rückkehr, denn das Unternehmen war als Abspaltung von Bayer im Januar 2005 für genau einen Tag schon einmal DAX-Mitglied. An diesem Tag hatte der Leitindex das bislang erste und einzige Mal 31 Mitglieder.

Besonders schwer wiegt der Abschied aus dem DAX bei den beiden Absteigern, da sowohl der Nutzfahrzeughersteller MAN als auch der Handelskonzern Metro über die Vorgänger-Gesellschaft Kaufhof zu den Gründungsmitgliedern des DAX im Jahr 1987 gehörten.

Neben den Veränderungen im DAX gab es auch einige Veränderungen aus der zweiten Reihe zu vermelden. Denn die bisher im SDAX gelisteten TAG Immobilien ersetzen den Motorenbauer Deutz im MDAX. Zusätzlich nehmen die Titel der schweizerischen BB Biotech und die Papiere von LPKF Laser & Electronics die Plätze von Gigaset und Singulus Technologies im TecDAX ein.

Auch in Österreich kam es zu einigen Veränderungen, an die sich die Anleger erst einmal gewöhnen müssen. Das ATX-Komitee hatte entschieden, dass der Aluminiumkonzern AMAG den Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel im Leitindex der Wiener Börse ebenfalls ab dem 24. September ablösen wird. Zwar lag Zumtobel in Sachen Handelsvolumen vor AMAG, jedoch war der jüngste Kurssturz des Zumtobel-Papiers von mehr als 40 Prozent seit Februar dieses Jahres für den deutlichen Rückgang des Streubesitzes verantwortlich. Ende August lag dieser nur noch bei 273,3 Mio. Euro. Bei AMAG betrug dieser Wert 346,5 Mio. Euro, was den Weg für AMAG in die Gruppe der 20 wichtigsten börsennotierten Unternehmen Österreichs ebnete.