Infineon kommt auf keinen grünen Zweig

Der Münchener Chiphersteller Infineon (WKN 623100) hat nach der Gewinnwarnung vom Dienstag deutlich an Anlegervertrauen eingebüßt. Allein am Tag der Ankündigung stand ein Wertverlust bei der Aktie des Unternehmens von mehr als 6 Prozent. Dabei ist das Papier bereits Mitte September unter Druck geraten. Mittlerweile steht allein in diesem Monat ein Absturz um mehr als 15 Prozent.

Für das laufende vierte Geschäftsquartal geht Infineon nun von einem leichten Umsatzrückgang gegenüber dem Vorquartal aus. Die Gesamtsegmentergebnis-Marge soll bei annähernd 12 Prozent liegen. Damit liegt das Unternehmen am unteren Rand des Ausblicks vom 31. Juli 2012. Für das erste Quartal im neuen Geschäftsjahr 2013 prognostiziert Infineon einen Umsatzrückgang von bis zu 10 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2012 sowie eine Gesamtsegmentergebnis-Marge zwischen 5 und 7 Prozent.

Jedoch möchte man sich auf Unternehmensseite seinem Schicksal und der schwachen Konjunktursituation nicht einfach ergeben. Der Vorstand will aus diesem Grund das Sparprogramm weiter verschärfen und „Maßnahmen definieren“, um über das erste Quartal des Geschäftsjahres hinaus profitabler zu werden. Die Details sollen Mitte November folgen. Schon im Juli gehörten zu den Sparmaßnahmen ein Einstellungsstopp und die Kürzung von Investitionen. Anlass dafür waren enttäuschende Zahlen im dritten Geschäftsquartal. Demnach lag der Konzernumsatz für das am 30. Juni 2012 abgelaufene dritte Quartal mit 990 Mio. Euro um 5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals mit 1,04 Mrd. Euro. Der Konzernüberschuss schrumpfte um 57 Prozent auf 82 Mio. Euro.

Unterstützt durch die schlechten Nachrichten und den jüngsten Kursverlust dürfte das Vertrauen in die Aktie erst einmal verloren sein. Kurspotenzial eröffnet sich wohl erst wieder bei einer besseren Nachrichtenlage und einer Stabilisierung des Kurses. Unterhalb von 5 Euro sieht es charttechnisch jedenfalls nicht sehr gut aus.