Frohe Ostern!

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Geht das Ihnen manchmal auch so? Just wenn sich ein Zu- bzw. Umstand zu manifestieren scheint und man ihn zum ersten Mal aus- bzw. bespricht, löst sich derselbe schon in Wohlgefallen auf. Dieser Eindruck überwiegt bei mir jedenfalls gerade, denn während ich in der Vorwoche an dieser Stelle über den anhaltenden Stillstand fachsimpelte – oder lamentierte, wenn Sie so wollen – machte sich der deutsche Leitindex daran, neue Maßstäbe in Sachen Rekordhoch zu setzen.

Nachdem die Bullen schon am vergangenen Freitag das Ruder übernahmen (in diesem Zusammenhang die frohe Kunde, dass der havarierte Containerriese im Suez-Kanal aus seiner misslichen Lage befreit werden konnte), gelang am Dienstag der Sprung über die 15.000er-Barriere. Und zwar nicht nur intraday mit einem Top bei 15.030 Punkten, sondern auch gleich auf Schlusskursbasis. Zur Erinnerung – den ersten Lupfer über die 14.000er-Schwelle wagten die heimischen Blue Chips am 8. Januar, das ist nicht einmal ein Vierteljahr her! Die Folge:

Aprilscherz

Seit Jahresbeginn hat der DAX damit in der Spitze knapp 9,6% zugelegt, wobei die Lokomotiven der 2021er-Rallye Titel sind, auf die wenige Monate zuvor noch die Wenigsten gewettet hätten. An der Spitze rangiert da nämlich beispielsweise die Volkswagen Vorzugsaktie mit einem Plus von fast 57%, gefolgt von der Daimler-Aktie, die derzeit auf eine Year-to-Date-Performance von 31,5% kommt. Den dritten Platz belegen die Anteilscheine von HeidelbergCement (+26,5%), die weiteren Ränge belegen BMW und Siemens.

Noch vor Jahresfrist hätte sich das eher wie ein Aprilscherz angehört, heute haben die alten Hasen die Nasen ganz vorne! Allerdings, und das ist dann so etwas wie die Schattenseite dieser schier unglaublichen Erfolgsgeschichte, sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass sich der deutsche Leitindex über Wochen an der 14.000er-Marke entlangschob und in einer engen Seitwärtsrange feststeckte. Die ist nun, schön und gut, dank des kraftvollen Ausbruchs nach oben verlassen worden, aber:

Das Haar in der Suppe

Irgendein Haar findet sich immer in der Suppe, und das könnte diesmal die Möglichkeit einer weiteren Konsolidierungsphase sein. Will heißen, folgen die Kurse dem bisherigen Muster, wäre eine Oszillation an der 15.000er-Schwelle denkbar, die sich – im ungünstigsten Fall – erneut über Wochen, vielleicht sogar bis in den Sommer hinein erstrecken könnte. Zweimal ‘könnte’ hintereinander, das liest sich nicht schön und zeigt auch, mit wieviel Unschärfe diese Prognose behaftet ist. Exakt umrissen sind dagegen die Chartmarken, die fürs aktuelle Kursgeschehen im DAX eine Rolle spielen:

Auf der Oberseite ist der Weg – vom heutigen Allzeithoch einmal abgesehen – nahezu frei von allen Widerständen, auf der Unterseite bieten sich dagegen jetzt die Haltezonen bei 14.500 und 14.000 als erste Unterstützungen für den (überfälligen?) Rücksetzer an. Darunter würde es dann auch schon wieder spannend, schließlich verlaufen zwischen 13.800 und 13.000 gleich mehrere markante Haltestellen. Das nachösterliche Update zu den Märkten haben übrigens auch meine beiden Kollegen am kommenden Mittwoch ab 19.00 Uhr beim nächsten SG Active Trading Webinar im Angebot, wer Zeit und Lust hat, ist herzlich eingeladen!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.

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