E-Mobilität: Der Erfolgsfaktor Lithium

Bild: Pressefoto Kion Group

Der Zugang zu Lithium könnte darüber entscheiden, wer zu den Gewinnern der Elektro-Revolution am Automarkt gehört. Wie gut, dass der Rohstoff in Zukunft auch in Deutschland gefördert werden könnte.

Elektro-Revolution in vollem Gange

Auf der ganzen Welt werden Regulierungen erlassen, die Automobilhersteller dazu verpflichten immer mehr CO2-Abgase einzusparen und den Anteil von Elektrofahrzeugen in ihren Flotten zu erhöhen.

Die Automobilkonzerne haben bereits reagiert und unzählige neue vollelektrisch fahrende Autos oder Hybrid-Fahrzeuge angekündigt, um Pioniere wie Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) einzuholen. Die Elektro-Revolution am Mobilitätsmarkt ist in vollem Gange. Allerdings bleiben viele Fragezeichen.

Damit die Mobilitätswende gelingt braucht es nicht nur viele neue attraktive Elektroautomodelle mit einer großen Reichweite. Die Ladeinfrastruktur muss ebenfalls mithilfe milliardenschwerer Investitionen und Subventionen des Staates aufgebaut werden.

Zudem bleibt die ganz spannende Frage, wo die vielen Batterien und die Rohstoffe für die Vielzahl neuer Elektroautos überhaupt herkommen sollen. Ganz besonders im Fokus bleibt das Leichtmetall Lithium.

Tesla, der Elektroautopionier, hat eine große Modellvielfalt, spielt aber in absoluten Zahlen nur eine kleine Rolle am Automarkt. (Bildquelle: Pressefoto Tesla)

Europas Lithium-Hunger besonders groß

Bei GlobalData schätzt man, dass sich die weltweite Lithium-Nachfrage von 47.300 Tonnen im Jahr 2020 bis 2024 auf 117.400 Tonnen mehr als verdoppeln sollte. Gleichzeitig ist die Gewinnung von Lithium häufig sehr teuer, aufwendig und umweltbelastend. Man denke nur an die Verdampfung ganzer Salzseen in den Anden. Die Austrocknung ganzer Gegenden rund um die Salzseen ist nicht das einzige Problem.

Auch die lange Vorlaufzeit von rund 18 Monaten, bis eine ausreichende Verdunstung eingesetzt hat, um mit der eigentlichen Produktion zu starten ist ein Problem. Die Lithiumgewinnung mithilfe des klassischen Bergbaus ist ebenfalls sehr umstritten. Der Lithium-Hunger ist in Europa besonders groß, doch gerade auf dem alten Kontinent musste der Rohstoff bisher importiert werden.

“Der europäische Bedarf an Lithium wird bis zum jahr 2030 um das 18-fache steigen”, Maros Sefcovic, Vizepräsident EU-Kommission.

Lithium aus der Oberrheinischen Tiefebene

Neue Technologien wie die Direkte Lithium-Extraktion (Direct Lithium Extraction, DLE) sollen Abhilfe schaffen und die Lithium-Produktion selbst in Deutschland möglich machen. Ein Unternehmen will hierzulande in besonderer Weise zur Lösung des Angebotsproblems bei Lithium beitragen.

Vulcan Energy Resources (WKN: A2PV3A / ISIN: AU0000066086) will Mal eben die Rohstoffindustrie für Lithium-Ionen-Batterien revolutionieren. Mit Zero Carbon LithiumⓇ soll das erste CO2-freie Lithiumprodukt auf den Markt gebracht und damit eine klimafreundliche Mobilitätswende ermöglicht werden.

Das Zero Carbon LithiumⓇ (Lithiumhydroxid) soll durch geothermische Verfahren aus Thermalwässern des Oberrheingrabens gewonnen werden. Durch die Stromproduktion aus erneuerbarer geothermischer Energie ist laut Unternehmensangaben der gesamte Prozess unabhängig von fossilen Brennstoffen und verbraucht nur wenig Wasser und Fläche. Das tolle dabei: Die Methode soll nicht nur umweltfreundlich sein.

In der Oberrheinischen Tiefebene lagert das größte Lithium-Vorkommen innerhalb der EU. (Bildquelle: Pixabay/Mylene2401)

Geduld ist (in Europa) gefragt

In der Oberrheinischen Tiefebene lagert das größte Lithium-Vorkommen innerhalb der EU. Dieses Vorkommen allein kann laut Vulcan Energy den europäischen Bedarf an Lithium über viele Jahre hinweg decken.

So etwas würde die deutsche Automobil- und Zuliefererindustrie sehr freuen. Schließlich war diese bisher von wenigen Anbietern aus Drittländern abhängig. Allerdings ist noch etwas Geduld gefragt. Produktionsstart ist für das Jahr 2024 angedacht.

Alte Bekannte am Lithium-Markt

Natürlich mischen auch bereits etablierte und bekannte Konzerne am Lithium-Markt mit. Zu ihnen gehört allen voran Albemarle (WKN: 890167 / ISIN: US0126531013). Der US-Spezialchemiekonzern kontrolliert einen großen Teil des weltweiten Lithium-Geschäfts. Laut eigener Darstellung gehört das Geschäft mit Lithium zu den am schnellsten wachsenden Segmenten in der Spezialchemie.

Das folgende Werbevideo gibt einen Eindruck, wie Lithium bislang gewonnen wird und wie der Marktführer damit umgeht:

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Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, von einem erwarteten Boom im Bereich Batterieproduktion zu profitieren. Dazu gehört zum Beispiel das Vontobel Open End Partizipationszertifikat auf den Solactive Battery Energy Storage Performance-Index (WKN: VL53BE / ISIN: DE000VL53BE7). In diesem Index sind Unternehmen zu finden, die Rohmaterialien wie Lithium abbauen und weiterverarbeiten, Chemieunternehmen oder Batterieproduzenten.

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