Zalando: Starke Zahlen, oder doch nicht?

Bildquelle: Pressefoto Zalando

Die Aktie von Zalando (WKN: ZAL111 / ISIN: DE000ZAL1111) gehörte im vergangenen Jahr zu den Überfliegern im MDAX. Auf Jahressicht konnten sich die Notierungen mehr als verdoppeln.

Auch das laufende Jahr verlief für den Online-Mode-Händler an der Börse recht erfolgreich. Nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer im März auf 78 Euro ging es bis zum Juli auf ein neues Rekordhoch bei 105,90 Euro weiter nach oben (aktuell: 90 Euro).

Trotz der aktuell scharfen Korrektur stehen die Chancen gut, dass die Aktie schon bald neue Allzeithochs markiert, denn die Geschäfte laufen weiterhin auf Hochtouren, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen.

Wie das Unternehmen am Donnerstag, den 5. August, bekanntgab, wurde das Bruttowarenvolumen (GMV) im abgeschlossenen zweiten Quartal auf Jahressicht um 40 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro gesteigert. Der Umsatz legte um 34 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro zu.

Zalando setzt den Wachstumskurs fort, wie die Umsatzentwicklung im zweiten Quartal zeigt. Ein Ergebniseinbruch sorgte aber für Unbehagen bei den Anlegern. Die Zalando-Aktie steht deshalb am Donnertag zeitweise unter kräftigem Verkaufsdruck. (Bildquelle: Pressefoto © Zalando / Claudius Pflug)

Starker Online-Handel

Zalando zufolge wurde das Wachstum von der nach wie vor starken Nachfrage nach Online-Angeboten unterstützt, während einige Zalando-Märkte zu Beginn des zweiten Quartals weiterhin im Lockdown waren. Auch das stark wachsende Partnergeschäft und erfolgreiche Schlussverkäufe sollen sich positiv auf das Wachstum im zweiten Quartal ausgewirkt haben.

Deutlicher Ergebnisrückgang im zweiten Quartal

Das operative Ergebnis verringerte sich aber trotz der starken Umsatzentwicklung im zweiten Quartal um 13 Prozent auf 184 Mio. Euro, was Zalando mit gestiegenen Ausgaben für die Kundengewinnung und das Marketing erklärte. Eigenen Angaben nach liegt das Unternehmen nach dem zweiten Quartal auf Kurs zu den Wachstumszielen.

Laut Zalando dürfte der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT), trotz eines vergleichsweise schwachen Ergebnisses im zweiten Quartal, im laufenden Gesamtjahr in der oberen Hälfte der prognostizierten Spanne zwischen 400 und 475 Mio. Euro liegen.

Damit wurde Zalando bei der Ergebnisentwicklung nun etwas optimistischer. Zalando rechnet damit, dass die Erlöse wie bisher erwartet um 26 bis 31 Prozent auf 10,1 Mrd. Euro bis 10,5 Mrd. Euro ansteigen werden. Das GMV-Wachstum dürfte unverändert bei 31 bis 36 Prozent liegen.

Aktie unter Druck

Trotz des positiven Ausblicks steht die Zalando-Aktie am Donnerstagvormittag unter Verkaufsdruck. Zwischenzeitlich brach der Kurs um über sieben Prozent auf rund 90 Euro ein.

Grund hierfür dürften neben dem Ergebnisrückgang im zweiten Quartal auch Gewinnmitnahmen sein, da die Aktie erst im Juli wieder einmal ein neues Rekordhoch (105,90 Euro) markiert hatte.

Durch die aktuelle Korrektur notiert die Aktie jetzt auf Höhe der bei 90 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie. Sollte diese nachhaltig unterschritten werden, würde sich weiteres Korrekturpotenzial bis zum Mai-Tief bei 80 Euro eröffnen.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Wird die 200-Tage-Linie dagegen verteidigt, dürfte sich der übergeordnete Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Nächstes Kursziel ist dann das Juli-Allzeithoch bei 105,90 Euro.

Oberhalb wären die weiteren Etappenziele die runden Marken bei 110 und 120 Euro. Ähnlich optimistisch sind beispielsweise auch Goldman Sachs (Kursziel: 121 Euro) und die Schweizer Bank UBS (Kursziel: 122 Euro), die für die Zalando-Aktie Kaufempfehlungen aussprechen.

Anleger, die mit einer Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends bei der Zalando-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA2B2P / ISIN: DE000MA2B2P0) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Zalando