Hält Facebook dem Druck stand?

Bildquelle: Pressefoto Facebook

Für Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) geht eine schwierige Woche zu Ende. Und dies, nachdem der Social-Media-Riese zuletzt ohnehin mit mehr Druck vonseiten der Tech-Konkurrenz sowie neuem Gegenwind von Regulierungsseite zu kämpfen hatte.

Gestörter Datenfluss bei Facebook

Am Montag, den 4. Oktober stand die Welt für mehrere Stunden still. Den Menschen wurde klar, wie sehr sie vom Internet, Social Media und vor allem einem Unternehmen abhängig sind. Sämtliche Social-Media-Angebote von Facebook waren für fast sieben Stunden ausgefallen.

Im Messenger-Dienst WhatsApp konnten keine Nachrichten verschickt werden. Instagram-Stories konnten nicht erstellt werden, während die Erstellung von Beiträgen auf der Hauptplattform Facebook ebenfalls von der Störung betroffen war. Erst kurz vor Mitternacht MEZ kehrte Normalität ein. Das Unternehmen machte Konfigurationsänderungen an den Backbone-Routern, die den Netzwerkverkehr zwischen seinen Rechenzentren koordinieren, für die Probleme verantwortlich.

Fehler hätten zur Unterbrechung des Datenverkehrs geführt. Selbst die interne Unternehmenskommunikation sei gestört gewesen, was letztlich dazu geführt hätte, dass sich Mitarbeiter nicht schnell genug im Zuge der Lösungsfindung austauschen konnten.

Neue Enthüllungen

Der Ausfall der Social-Media-Angebote von Facebook fiel ausgerechnet in eine Zeit, in der der Konzern angesichts der Enthüllungen einer früheren Mitarbeiterin ohnehin mit negativen Schlagzeilen fertig werden musste.

Die 37-jährige Frances Haugen trat beispielsweise in der Fernsehsendung “60 Minutes” auf, nachdem Sie zuvor anonym dem “Wall Street Journal” für einige Enthüllungsberichte als Quelle zur Verfügung gestanden hatte.

Sie berichtete davon, dass Facebook die Gesellschaft spalten sowie Gewalt verursachen würde. Und dies nur, weil der Konzern mehr Geld verdienen wolle. Mit den technischen Störungen und den Enthüllungsberichten handelt es sich jedoch nur um die jüngsten Probleme für Facebook.

Noch mehr Gegenwind

Das Unternehmen, das in den vergangenen Jahren auf einer Welle des Erfolgs ritt, befindet sich im Streit mit Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005). Facebook stört sich daran, dass der Konzern mit dem Apfel im Logo den Nutzern des Betriebssystems iOS seit der Version 14.5 mehr Kontrolle und Transparenz im Umgang mit Apps ermöglicht.

Vor allem werden Nutzer von iPhones, iPads oder Apple TVs in die Lage versetzt zu entscheiden, ob eine App ihr Verhalten bei anderen Diensten und auf anderen Internetseiten zu Werbezwecken verfolgen darf.

Solche Tracking-Richtlinien wirkten sich sogar auf die jüngste Prognose des Unternehmens aus, genauso wie der zunehmende Gegenwind von Regulierungsseite. Neben dem Thema Wettbewerb spielt auch der Kampf gegen sogenannte Fake News eine wichtige Rolle.

Umsatz- und Gewinnsituation im Blick

Auch im Zuge der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse zum dritten Quartal 2021 am 25. Oktober werden sich Marktteilnehmer Hinweise vonseiten des Managements darauf erhoffen, welchen Einfluss die jüngsten Probleme auf Kennzahlen wie Umsatz und Gewinn hatten und in Zukunft haben sollten.

Für das September-Quartal gingen Analysten zuletzt laut FactSet im Schnitt von Umsatzerlösen in Höhe von 29,53 Mrd. US-Dollar aus. Dies würde im Vergleich zum Vorjahreswert von 21,47 Mrd. US-Dollar einen Zuwachs von 37,5 Prozent entsprechen. Der bereinigte Gewinn je Aktie wird auf Analystenseite bei 3,17 US-Dollar gesehen, nach 2,71 US-Dollar im Vorjahr.

FAZIT

Im Vergleich zu ihrem Anfang September bei 384 US-Dollar erreichten Hoch hat die Facebook-Aktie rund 15 Prozent eingebüßt. Ein Grund sind die Inflationssorgen. Diese haben Tech-Werte insgesamt unter Druck geraten lassen. Hinzu kommen die spezifischen Herausforderungen, mit denen sich Facebook auseinandersetzen muss. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Facebook kein Potenzial mehr bereithalten würde. Im Bereich Internetwerbung kommt an den Social-Media-Angeboten des Konzerns nur schwer vorbei.

Anleger, die von einem Aufwärtstrend bei der Facebook-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA6YGF / ISIN: DE000MA6YGF6) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten (WKN: MA93A1 / ISIN: DE000MA93A10) greifen.

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