Märkte am Dienstag: DAX tendiert seitwärts

Bayer-Aktien gesucht I US-Berichtssaison in den Startlöchern

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Am Dienstag geht dem deutschen Leitindex DAX wieder einmal die Puste aus. Die Anleger halten sich mit weiteren Zukäufen zurück, nachdem man zum Wochenauftakt noch kräftig die Depots ausgebaut hatte und so Deutschlands Börsenbarometer Nummer Eins auf den höchsten Stand seit März 2022 gehievt hatte. Am Dienstagabend schloss der DAX bei 14.774,60 Punkten (-0,12 Prozent).

Zalando unter Druck, Bayer im Aufwind

So ein bisschen Schuld an der Zurückhaltung hat wohl auch die Wall Street. Den US-Börsen war zum Wochenauftakt nach einem erfreulichen Start ebenfalls die Luft ausgegangen. Am Dienstag ist an der Wall Street ein ähnliches Bild zu sehen. Während der Dow Jones 0,1 Prozent abgibt, kann die Nasdaq 0,2 Prozent zulegen.

Wieviel Flugzeuge hat Airbus in 2022 ausgeliefert? Der Konzern will heute seine Auftragsbücher offenlegen. (Bildquelle: © AIRBUS GROUP)

Zu den Gewinnern im DAX gehören Bayer-Aktien. Kursgewinne von über 4 Prozent resultieren aus der Nachricht, dass der Pharmakonzern mittelfristig Milliardenerlöse mit neuen Medikamenten erwartet.

Am Indexende waren unter anderem Zalando, Covestro und Heidelberg Materials mit Abschlägen über 3 Prozent zu finden. Auf den weiteren hinteren Plätzen befanden sich Aktien von Airbus. Der Flugzeughersteller wird im Laufe des Tages noch – ebenso wie der US-Konkurrent Boeingeinen Einblick in das Auftragsbuch für 2022 gewähren. Laut einer Agenturmeldung soll Airbus rund 5 Prozent weniger an Flugzeugen ausgeliefert haben, als geplant.

 

DAX long DAX short
WKN VP1RJ9 VP5Q6K
Basispreis (Strike) 9.745,21 18.528,09
Knock-out-Barriere 9.840,00 18.340,00
Letzter Bewertungstag Open End Open End
Hebel 2,94 3,95
Kurs (10.01.2023 17:45) 50,46 € 37,36 €

Die neue US-Berichtssaison steht in den Startlöchern

Die Zahlen von Airbus mögen spannend sein, um eine Tendenz für das Jahr 2023 zu bekommen – für den Markt jedoch wichtigere Zahlen kommen erst am Ende der Woche. Die US-Berichtssaison zum vierten Quartal 2022 nimmt dann Fahrt auf. Aktuellen Schätzungen zufolge könnten die S&P-500-Konzerne 2,2 Prozent weniger Gewinn als im Vorjahresquartal erwirtschaftet haben – Mitte 2022 war noch ein Plus von 10,5 Prozent erwartet worden.

Diese Woche geht sie wieder los – die neue Berichtssaison an der NYSE. Alle Unternehmen werden Bilanz ziehen für das vierte Quartal 2022. (Bildquelle: marktEINBLICKE.de)

„Die Umsätze dürften wegen der hohen Inflation um gut vier Prozent zugenommen haben, die Gewinnmargen infolge gestiegener Produktionskosten und nachlassender Konsumentenlaune gesunken sein. Auch der robuste US-Dollar blieb ein Belastungsfaktor“, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank.

Rohstoffunternehmen könnten enttäuschen

Am stärksten dürften laut Stephan die Profite geschrumpft sein bei Rohstoffunternehmen mit minus 22 Prozent, Kommunikationsdienstleistern mit minus 21 Prozent und Herstellern zyklischer Konsumgüter mit minus 15 Prozent. „Zumindest von Öl- und Gaskonzernen sowie Industrieunternehmen werden aber noch Gewinnsprünge von 65 beziehungsweise 43 Prozent erwartet“, ergänzt der Chefanlagestratege.

Der S&P 500 könnte wegen einer niedrigen Aktienpositionierung von Marktakteuren im Rahmen der Berichtssaison dennoch zulegen, sofern die gedämpften Aussichten übertroffen werden. „Darüber hinaus bleibt das Umfeld für den S&P 500 angesichts der erwarteten milden Rezession im ersten Halbjahr aber schwierig. Das für 2023 erwartete Gewinnwachstum von aktuell 3,4 Prozent könnte somit weiter sinken“, schreibt Stephan weiter.

Verbraucherpreise am Donnerstag sind ein wichtiger Impulsgeber

Als einen weiteren wichtigen Impulsgeber im Wochenverlauf werten viele Anleger und Marktexperten die Verbraucherpreise im Dezember, die am Donnerstag auf der Agenda stehen. „Der Inflationsbericht könnte die Entscheidungsträger noch mehr darin bestärken, dass die Zinserhöhungen nicht nur den Preisdruck mindern, sondern möglicherweise auch ohne hohe wirtschaftliche Kosten. Das ist genau das, was sie sich erhofft haben, als sie im vergangenen Jahr mit der Straffung der Geldpolitik begannen, auch wenn es unwahrscheinlich schien, als die Inflation auf ein außergewöhnliches Niveau stieg“, so Craig Erlam vom Broker Oanda.