Schottischer Whisky: Die genussvolle Anlage

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Whisky, das sogenannte Wasser des Lebens, ist neben dem Wein zu einer alkoholischen Geldanlage geworden, die die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich zieht. Besonders die Whiskys aus Schottland sind beliebte Sammler- und Rendite-Objekte.

Whisky ist Schottlands wichtigstes Exportgut

Whisky Investment Partners (WIP)erklärt, dass schottischer Whisky einen Exportwert von umgerechnet 5,9 Milliarden Euro pro Jahr hat und damit 70 Prozent aller schottischen Lebensmittel- und Getränkeexporte ausmacht. WIP fügt hinzu, dass der Besitz von schottischem Fasswhisky “in den letzten Jahrzehnten” konstant durchschnittliche Renditen zwischen 8 Prozent und 12 Prozent pro Jahr gebracht hat.

Die Destillerie vom Lagavulin befindet sich auf der Insel Islay. (Bildquelle: unsplash / alexander hanssen)

Nach Angaben der Scotch Whisky Association (SWA) werden jede Sekunde 44 Flaschen schottischen Whiskys aus Schottland in rund 180 Märkte auf der ganzen Welt verschifft. Das macht etwa 1,3 Milliarden Flaschen pro Jahr.

Käufer aus Asien kurbeln den Markt an

Um als schottischer Whisky bezeichnet zu werden, muss die Spirituose mindestens drei Jahre in Eichenfässern in Schottland reifen. Es reifen zur Zeit schätzungsweise 22 Millionen Fässer in schottischen Lagerhäusern.

Ein Großteil des jüngsten Anstiegs im Whiskyhandel ist Käufern aus Übersee zu zuschreiben. Vor allem Käufergruppen aus China, Japan und Indien interessieren sich für Single Malts.

Um als schottischer Whisky bezeichnet zu werden, muss die Spirituose mindestens drei Jahre in Eichenfässern in Schottland reifen. (Bildquelle: unsplash / raychan)

Eine hohe Rendite ist möglich, aber …

Im Dezember 2021 kam zum Beispiel ein Glenfiddich Single Malt mit vier Dekantern aus den 1950er-Jahren bei der Wohltätigkeitsveranstaltung „The Distillers One of One” für umgerechnet fast 1 Millionen Euro unter den Hammer. Dies stellte einen neuen Rekord für Glenfiddich bei einer Auktion auf.

Ein anderes Beispiel: Im Juli 2022 zahlte eine Sammlerin aus Asien umgerechnet knapp 19 Millionen Euro für ein einzigartiges Fass Ardbeg Single Malt Scotch aus dem Jahr 1975. Ein Weltrekord und das 16-fache von dem, was je zuvor für Whisky auf einer Auktion erzielt wurde.

Es gibt zwei Möglichkeiten in Whisky zu investieren

Man kann einfach Whiskyflaschen kaufen, in der Hoffnung, sie zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen. Dabei kommt es darauf an, die richtigen Flaschen zu kaufen. Limitierte Auflage von renommierten Brennereien bieten dabei besonders gute Renditemöglichkeiten.

Rare Whisky 101 veröffentlicht Daten und Informationen, die sich an Whiskysammler und Investoren richten. Der monatlich aktualisierte Rare Whisky Icon 100 Index zeigt die Wertentwicklung von ikonischen Sammlerstücken und soll den Wert von besonders begehrten, regelmäßig gehandelten Flaschen Single Malt Scotch Whisky anzeigen.

Mit dem richtigen Whiskyfass kann man schnell reich werden, allerdings muss dieses erstmal gefunden werden. (Bildquelle: pixabay / AJACS)

Den Whisky gleich fassweise kaufen

Die Destillation von Whisky ist sowohl arbeits- als auch kapitalintensiv. Da für schottischen Whisky eine Mindestreifezeit von drei Jahren vorgeschrieben ist, decken die Brennereien ihre Kosten, indem sie privaten Anlegern erlauben, Whisky in den Fässern in ihren Lagerräumen zu kaufen.

Die Idee ist, dass die Investoren ein Fass kaufen, um zu sehen, wie die Spirituose darin im Laufe der Zeit an Wert gewinnt. Je älter ein Whisky wird, so die Überlegung, desto teurer wird er – da sich sein Geschmack mit dem Alter verbessert und weil er auch damit immer seltener wird.

Dabei wird aber nicht nur auf den Produzenten geachtet. Es werden ebenso bestimmte Geschmacksrichtungen bevorzugt. Das kann sich wieder auf den Preis auswirken, den eine Flasche letztendlich erzielt. Zum Beispiel verkaufen sich Whiskys, die in Sherryfässern gereift sind, tendenziell gut. Das Gleiche gilt für dunklere Sorten gegenüber den vergleichsweise hellen.

Neben den bereits erwähnten limitierten Sonder-Auflagen einzelner Brennereien, können besonders Flaschen und Fässer aus sogenannten „lost distilleries“ hohe Renditen erzielen.  (Bildquelle: pixabay / felix_w)

Was macht einen Whisky so selten?

Neben den bereits erwähnten limitierten Sonder-Auflagen einzelner Brennereien, können besonders Flaschen und Fässer aus sogenannten „lost distilleries“ hohe Renditen erzielen. Dabei handelt es sich um Brennereien, die mittlerweile nicht mehr existieren.

Unter Whiskysammlern zählen solche Marken zu den begehrtesten Spirituosen. Nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern weil der Vorrat dieser Flaschen und Fässer unwiderruflich zur Neige geht. Heute nicht mehr nachproduzierte und daher teure Produkte sind beispielsweise Destillerien wie Glen Mhor, Dallas Dhu und Kinclaith.

Darauf müssen Sie bei Whisky-Investments achten

Kaufinteressenten müssen immer auf dem neusten Stand sein, was Auktionen und Privatverkäufe angeht. Außerdem sollten sie auch direkt bei den Brennereien nach Neuigkeiten über bevorstehende Veröffentlichungen von seltenen Flaschen suchen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Einen Vorteil hat ein Investment in Whisky auf jeden Fall. Selbst wenn dir als Anleger deine eigene Investition keine unvorstellbaren Reichtümer beschert, kannst du dich wenigstens mit einem starken Drink trösten. Na dann Cheers!