DAX & Co: Der Bär ist los

(Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Liebe Leserinnen und Leser,

waren Sie schon mal in Berlin? Wenn Sie mich fragen, dann ist die Hauptstadt jederzeit und allemal eine Reise wert, nicht nur als obligatorische Klassenfahrt in der 10. Klasse. Und glauben Sie bloß nicht alles, was die Medien über die Hauptstadt so schreiben.

Berlin ist eigentlich ganz okay, so im Großen und Ganzen, und wer sich zu einer Reise – oder gar einer Verlagerung des Lebensmittelpunkts – in die Metropole an der Spree entscheidet, findet meistens, was zuvor erwartet wurde.

Das Tollste an Berlin ist aber, zumindest nach Meinung meiner Kinder, der Bär, den die Stadt im Wappen (und auf der Fahne) trägt. Der bringt uns thematisch dann auch zum eigentlichen Hauptteil dieses Editorials, nämlich zu den Märkten – und der Frage, ob besagter Bär in absehbarer Zeit aufs Parkett zurückkehren könnte:

Höher als erwartet

Tatsächlich sind die Signale, die von der Konjunkturfront kommen, eher widersprüchlich. Was übrigens auch meine geschätzten Kollegen im SG Active Trading-Webinar am Mittwoch zum Thema hatten, wer die Veranstaltung verpasst hat, kann sich hier die Aufzeichnung anschauen.

Wie zur Bestätigung fielen in dieser Woche sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise in den USA höher aus, als erwartet, und das drückte merklich auf die Kurse.

Während der DAX beispielsweise sein bisheriges Wochenhoch noch bei 15.634 aufstellen konnte, ging es am heutigen Freitag an die 15.300er-Schwelle zurück. Aus charttechnischer Sicht bleibt das Volumenmaximum – das mittlerweile bei 15.525/15.550 zu finden ist – also weiterhin das Maß aller Dinge. Und:

Härter als gedacht

Nachdem sich die heimischen Blue Chips am Level mit dem meisten Handelsvolumen seit dem Corona-Tief im März 2020 schon ein paarmal die Zähne ausgebissen hatten, kann dieser Widerstand als besonders hartnäckig eingestuft werden.

Um neue Impulse auf der Oberseite freisetzen zu können, müsste der DAX daher zwingend oberhalb von 15.550 aus dem Handel gehen – und den Break am besten auch gleich mit weiteren Kursanstiegen über das bisherige Jahreshoch bei 15.659 hinweg bestätigen. Die nächste Hürde wäre dann übrigens am 2022er-Februar-Top bei 15.737 zu finden. Auf der Unterseite ist es dagegen zunächst die 15.300er-Marke, die als erste Haltestelle im Fokus steht.

Bricht der deutsche Leitindex dort nach unten durch, würde die Auffangzone zwischen 15.275 und 15.225 als mögliche Unterstützung nachrücken. Hält auch dieses Level dem Verkaufsdruck nicht stand, könnte es bei 15.181 weiterhin zu einem Gap-Close und bei 15.150 zu einem Test der oberen Begrenzung der alten Schiebezone kommen.

Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants

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