So kann es gehen. Indem die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co (WKN KC0100) zuletzt deutliche Kursverluste erleiden musste, ist das MDAX-Papier nun in den Augen einiger Analysten attraktiver geworden. Zu Jahresbeginn waren es noch die gefallenen Stahlpreisen, die den Titel belastet hatten. Doch neben einem günstigeren Aktienkurs sorgt nun auch eine mögliche Markterholung für neue Kursfantasien.
Die Lufthansa-Aktie (WKN 823212) hatte sich im Zuge der Negativschlagzeilen rund um Pilotenstreiks und den Absturz einer Maschine der Tochtergesellschaft Germanwings in Frankreich stark verbilligt. Mittlerweile lädt die günstige Bewertung dazu ein, auf ein Comeback des DAX-Wertes zu spekulieren. Allerdings steht Deutschlands größte Fluggesellschaft weiterhin vor großen Herausforderungen, so dass sich Schnäppchenjäger nicht zu sicher fühlen dürfen.
In den Wochen nach dem Börsengang im Oktober 2014 schoss die Aktie der Startup-Schmiede Rocket Internet (WKN A12UKK) in die Höhe und kostete zwischendurch fast 60 Euro (Ausgabepreis 42,50 Euro). Doch inzwischen ist Ernüchterung eingetreten, unter anderem weil sich das Unternehmen selbst kurz nach dem IPO an den Märkten weiteres Kapital beschaffen möchte. Auch bei der ersten öffentlichen Hauptversammlung geht es um dieses Thema.
Einige Marktteilnehmer hatten sich angesichts der Kursrallye der Südzucker-Aktie (WKN 729700) in den vergangenen Wochen verwundert die Augen gerieben. Schließlich hat sich die Marktsituation für Europas größten Zuckerproduzenten nicht sonderlich verbessert, während mit der für 2017 angedachten Abschaffung der EU-Zuckermarktordnung neue dunkle Wolken aufziehen.
Die führende deutsche Airline hatte zuletzt mit verschiedenen Problemen wie Pilotenstreiks oder dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich zu kämpfen. Die Aktie der Lufthansa (WKN 823212) wiederum befindet sich seit einigen Wochen im Sinkflug. Aus Sicht der Point & Figure Charttechnik ist die Lufthansa-Aktie ein Short-Kandidat.
Die Aktie des Wechselrichter-Spezialisten SMA Solar (WKN A0DJ6J) hat sich in den vergangenen Wochen nach einem Kurstief zu Beginn des Jahres deutlich erholen können. Am Mittwoch sorgt ein positiver Analystenkommentar dafür, dass der TecDAX-Wert weitere Kursgewinne verbuchen und sogar die Index-Spitzenposition erobern kann.
Nachdem die Aktie des Hightech-Maschinenbauers Manz (WKN A0JQ5U) Anfang Juni noch kurz nach oben gezuckt hatte, setzte der TecDAX-Wert seinen Abwärtstrend im Zuge eines schwachen Gesamtmarktes dann doch fort. Nun versucht sich die Manz-Aktie wieder einmal an einem Comeback. Angesichts der Wachstumsaussichten des Unternehmens sollte dieses zumindest mittel- bis langfristig gelingen.
Mit einer erneuten Gewinnwarnung hat der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger (WKN 590900) jüngst für einen weiteren Vertrauensverlust gesorgt. Zudem ist nicht ganz klar, ob der angekündigte Verkauf der Kraftwerkssparte den erhofften Befreiungsschlag bringen wird. Daher dürften Anleger zögern, auf ein Comeback zu setzen. Allerdings gibt es am Markt auch solche Stimmen, die die Zeit für einen Einstieg als gekommen ansehen.
Heute feiert die Aktie des Online-Modehändlers Zalando (WKN ZAL111) den ersten Tag ihrer MDAX-Zugehörigkeit. Dabei hilft die insgesamt gute Stimmung am Markt rund um eine erwartete Einigung im griechischen Schuldenstreit auch der Zalando-Aktie, am ersten Tag in der zweiten deutschen Börsenliga deutliche Kurszuwächse zu verbuchen. Angesichts des Wachstumskurses des Unternehmens dürfte der Wert zukünftig auf nicht allzu viel Hilfe angewiesen sein.
Der Handelskonzern Metro (WKN 725750) hatte damit zu kämpfen, dass sich die Ukraine-Krise negativ auf das wichtige Russland-Geschäft ausgewirkt hatte. Doch inzwischen hat sich eine merkliche Entlastung eingestellt, während der Kaufhof-Verkauf ebenfalls Vorteile mit sich bringt.
Am Mittwoch sind die Autowerte Daimler (WKN 710000), BMW (WKN 519000) und Volkswagen (WKN 766403) die größten DAX-Verlierer. Nachdem sich zuletzt eine schwächere Dynamik bei der Erholung des europäischen Automarktes gezeigt hatte, sehen die Analysten bei Goldman Sachs nun vor allem in China dunklere Wolken aufziehen. Daher haben sie ihre Erwartungen an nahezu die gesamte europäische Auto- und Zuliefererbranche gesenkt. Relativ gut kommt jedoch Daimler davon.
Die zahlreich angekündigten Börsengänge legen einen Zahn zu. Nun hat CBR (WKN CBR111), dahinter verbergen sich die Modelabels „Street One“ und „Cecil“, einen Börsengang für den 2. Juli 2015 angekündigt. Die dazugehörige Preisspanne wurden auf 14 bis 18 Euro je Aktie festgelegt. Der Börsengang des Unternehmens, das sich derzeit im Besitz des Finanzinvestors EQT befindet, hat damit ein Gesamtangebotsvolumen von rund 282 Mio. Euro (Emissionspreis in der Mitte der Preisspanne und bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption). Der deutsche Modeaktienmarkt bekommt damit Konkurrenz.
Zuletzt war es um die deutschen Solar-Aktien deutlich ruhiger geworden. Das Interesse an Erneuerbaren Energien verlagerte sich eher auf den Bereich Windenergie und dort vor allem auf Nordex (WKN A0D655). Mit der den Betrieb von Solar- und Windenergieanlagen spezialisierte CHORUS Clean Energy AG (WKN A12UL5) wagt nun ein neuer Player in diesem Bereich den Gang aufs Parkett. Die Aktien können bis voraussichtlich 1. Juli 2015 zu einem Preis zwischen 9,75 Euro und 12,50 Euro gezeichnet werden. Die Erstnotierung ist dann für den 3. Juli 2015 im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse geplant.
Nach einer weiteren Gewinnwarnung und der Ankündigung, die Kraftwerkssparte zu verkaufen, waren Anleger schnell dabei, Bilfinger (WKN 590900) abzustrafen. Nun haben auch die meisten Analysten ihre Einschätzungen zum Bau- und Dienstleistungskonzern überarbeitet. Dabei scheint die vorherrschende Meinung zu sein, dass sich die im MDAX gelistete Bilfinger-Aktie nicht so schnell erholen dürfte.
Die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co (WKN KC0100) ist am Freitag der Top-Performer im MDAX, weil die Analysten bei Goldman Sachs angesichts des Kursturzes der vergangenen Wochen ein verbessertes Chance/Risiko-Profil sehen und daher das Kursziel angehoben haben. Im Fall der ThyssenKrupp-Aktie (WKN 750000) spielt sich alles nach dem gleichen Drehbuch ab.